Die Massage ist heilsam für Körper und Geist. Mit den angenehmen Handbewegungen fährt der Therapeut einfühlsam über Deine Haut und mit einem leichten Druck lassen sich Verspannungen lösen.

Möchtest Du in den Genuss einer solchen Behandlung kommen, sind dafür häufig Kosten von mehr als 60€ pro Stunde verbunden. Damit stellt die Massage einen größeren Einschnitt in das monatliche Budget dar, insbesondere wenn Du mehrere Einheiten benötigst.

Deutlich erschwinglicher ist es, wenn Dein Arzt Dir eine Massage auf Rezept ausstellt. Dann übernimmt die Krankenkasse die Kosten und Du musst nur noch eine kleine Zuzahlung leisten.

Wann erhältst Du eine Massage auf Rezept und wie gehst Du hierbei vor?

Wirkung der medizinischen Massage

Massagen besitzen vielfältige Wirkungen auf Körper und Geist. Dies ist abhängig von der jeweiligen Form. Eine Hot Stone Massage etwa entspannt sowohl die Muskulatur als auch die Psyche. Sie sorgt für eine größere Ruhe und lindert den Stress. Ebenso ist die Honigmassage eher als Wellness-Anwendung zu betrachten, in welcher die geistige Erholung im Vordergrund steht.

Eine medizinische Massage geht meist mit anderen Zielen einher. Diese wirken eher auf den Körper ein und lindert dort Beschwerden. Mögliche Erkrankungen, bei denen eine Massage wohltuend ist, sind folgende:

  • Bluthochdruck
  • Gelenkschmerzen
  • Gestörter Lymphfluss
  • Kopfschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Rheuma
  • Stressbelastung
  • Verspannungen

Damit stehen überwiegend körperliche Leiden im Mittelpunkt einer medizinischen Massage. Sie wirkt lindernd und regt den Heilungsprozess an.

Für solch eine Wirkung ist eine andere Behandlungsweise notwendig als dies bei einer reinen Wellness-Massage der Fall ist. Der Therapeut arbeitet mit einem größeren Druck, was zum Teil als unangenehm empfunden werden könnte. Ein leichter Schmerz ist möglich, weshalb die Massage zunächst eine Belastung darstellt.

Dennoch gehen mit dieser Massage eine Linderung der Beschwerden einher, sodass die Gesundheit davon profitiert. Ein leichter Muskelkater nach der Anwendung ist ein Hinweis auf den hohen Druck. Aber die körperlichen Beschwerden nehmen ab und somit stellt sich das gewünschte Ziel ein.

Möchtest Du eine Massage auf Rezept erhalten, dann musst Du Dich vom Gedanken verabschieden, dass dies eine reine Wohlfühlbehandlung ist. Eine medizinische Massage ist vergleichbar mit einer Shiatsu-Anwendung und das Lösen körperlicher Verspannungen[1]https://www.physiozentrum.ch/2019/10/verspannungen-loesen-und-vermeiden/ oder Blockaden steht im Vordergrund.

Wann ist das Verschreiben der Massage möglich?

Ist Dein Alltag geprägt von Schmerzen und Beschwerden in der Muskulatur? Verbringst Du einen Großteil des Tages im Sitzen und spürst Verspannungen im Nacken- oder Schulterbereich?

Treten bei Dir körperliche Beschwerden auf, solltest Du den Arzt aufsuchen. Dieser nimmt eine Bewertung vor und kann einschätzen, ob Massagen oder eine Krankengymnastik[2]https://www.swav-berlin.de/krankheit-therapie/massage-oder-physiotherapie bei Deiner Symptomatik förderlich sind.

Hilfreich sind Massagen etwa bei muskulären Beschwerden sowie Gelenkschmerzen[3]Furlan, A. D., Imamura, M., Dryden, T., & Irvin, E. (2009). Massage for low back pain: an updated systematic review within the framework of the Cochrane Back Review Group. Spine, 34(16), … Continue reading. Auch bei Bewegungseinschränkungen oder Funktionsbeeinträchtigungen der Muskulatur sind die Chancen hoch, dass eine Massage Dir hilft.

Leider ist das Ausstellen des Rezepts mittlerweile mit größeren Hürden verbunden. Ärzte stehen in der Verantwortung, wirtschaftlich zu handeln und damit die Kosten für die Krankenkassen nicht in die Höhe zu treiben. Bei leichten Symptomen könnte es daher vorkommen, dass Dein Arzt Dir einfache Übungen für zu Hause mitgibt und keine Massage auf Rezept verschreibt.

Grundlage hierfür ist die Heilmittel Richtlinie von 2001. Mit dieser soll die Belastung für die Krankenkasse gering gehalten werden und Massagen sind nur noch selten Bestandteil einer Behandlung. Daher werden Massagen in der Praxis nur noch selten verschrieben. Wahrscheinlicher ist bei diesem Beschwerdebild die Durchführung einer Krankengymnastik. Diese sind günstiger in der Abrechnung und der Behandlungserfolg bei den meisten Beschwerden höher.

Wie erhältst Du die Massage auf Rezept?

Eine Massage vom Arzt verschrieben zu bekommen, ist demnach nicht mehr so einfach. Es müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein.

Begib Dich mit Deinen Beschwerden zum Arzt und schildere Dein Leiden. Medizinische Massagen[4]Field, T. (2016). Massage therapy research review. Complementary therapies in clinical practice24, 19-31. werden am ehesten verschrieben, wenn muskuläre Blockaden oder Beschwerden entlang der Wirbelsäule vorliegen. Zur reinen Entspannung wirst Du hingegen keine Massage erhalten. Diese dient rein den medizinischen Zwecken. Bei den folgenden Beschwerden ist das Ausstellen eines Rezepts für eine Massagebehandlung am wahrscheinlichsten:

  • Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems
  • Dauerhafte Verspannungen
  • Muskelblockaden
  • Rehabilitation nach Operation

Obwohl Massagen bei einigen Beschwerden hilfreich sind, ist Ärzten hier ein deutlich engerer Spielraum gegeben. Nur in engen Grenzen erweist sich die Massage als medizinisch notwendig, sodass das Ausstellung der Rezepts gerechtfertigt sein muss.

Welche Kosten gehen mit der Behandlung einher?

Erhältst Du das Rezept, übernimmt die Krankenkasse einen Großteil der Kosten. Vollkommen kostenlos ist die Behandlung allerdings nicht.

Volljährig Versicherte müssen für jedes Rezept eine pauschale Gebühr von 10€ entrichten. Meist enthält ein Rezept sechs Behandlungseinheiten, nach denen ein erneuter Besuch beim Arzt notwendig ist. Sollte der gewünschte Behandlungserfolg noch nicht eingetreten sein, ist das erneute Ausstellen eines Rezepts möglich.

Zusätzlich musst Du 10% der Behandlungskosten übernehmen. Pro Massage fallen hierbei Gebühren im niedrigen, einstelligen Bereich an. Die Kosten hängen maßgeblich von der Dauer der Massage, sowie den benötigten Geräten ab. Eine einfache 20-minütige Massage wird in der Regel mit rund 20€ abgerechnet, auf die sich die Zuzahlung bezieht. Diese Kosten musst Du dennoch berücksichtigen und das Rezept bedeutet nicht, dass die Massagen für Dich komplett kostenfrei sind.

Eine Massage auf Rezept erhalten

Massagen sind wohltuend für Körper und Geist. Sie stellen eine Erholung dar und fördern die Gesundheit. Gerne würdest Du auch in den Genuss einer solchen Anwendung gelangen, doch die Kosten von über 60€ pro Stunde erscheinen Dir zu hoch.

Liegen körperliche Beschwerden vor, solltest Du diese mit Deinem Arzt abklären. Bei starken Verspannungen oder Erkrankungen der Wirbelsäule, könntest Du die Massagen verschrieben bekommen. Dann gilt die Massage als Heilmittel und wird zum Großteil von den Krankenassen übernommen.

Hierbei solltest Du Dir aber im Klaren darüber sein, dass diese Massagen kein Wellness Angebot darstellen. Mit einem intensiven und teils unangenehmen Druck steht der Behandlungserfolg im Mittelpunkt. Daher nehmen Patienten diese weniger als entspannend wahr, sondern eher lindernd hinsichtlich der bestehenden Beschwerden.

Nutze das Angebot, um Deine Gesundheit zu fördern und einer Krankheit entgegenzuwirken. Geht es Dir eher um eine Auszeit vom Alltag und etwas Zeit für Dich, dann entscheide Dich für kostengünstigere Wellness Behandlungen oder führe die Massage zu Hause durch.

Die medizinische Massage, die Ärzte verschreiben, ist zur Behandlung der Muskulatur gedacht und wirkt Schmerzen oder sonstigen Einschränkungen der Beweglichkeit entgegen.

Häufige Fragen

Die Kosten einer Massage werden zum Großteil von einer Krankenkasse übernommen, wenn diese als medizinisch notwendig gilt. Dann stellt die angewandte Massage ein Heilmittel dar, welches in erster Linie die Förderung der Gesundheit im Blick hat.

Ärzte sind dazu angehalten, die Kosten für Krankenkassen möglich gering zu halten. Unnötige Ausgaben für Behandlungen sollen vermieden werden. Erscheint die Massage nicht notwendig und ist eine Krankengymnastik oder andere Therapie zielführender, entscheidet sich der Facharzt lieber für diese Alternative. Du hast demnach keinen Einfluss auf die Art der Therapie und kannst Dich nicht für eine Massagebehandlung entscheiden, weil Du diese als angenehmer empfindest.

Insofern der Facharzt einschätzt, dass die Massage bei Deinen Beschwerden eine hohe Wirksamkeit besitzt, kann dieser eine Verordnung ausstellen. Alle gängigen Krankenkassen übernehmen dann zu einem Großteil die Kosten, sodass hier keine Unterschiede bestehen.

Die Krankenkasse übernimmt bei Massagen auf Rezept 90% der Behandlungskosten. Patienten tragen die restlichen 10% pro Behandlungseinheit. Diese Kosten liegen zwischen 2 und 4 Euro pro Anwendung. Zuzüglich ist eine Pauschale in Höhe von 10 Euro pro ausgestelltem Rezept zu entrichten. Für eine Verordnung mit 6 Massageeinheiten, musst Du insgesamt einen Beitrag von ca. 35 Euro zahlen.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 https://www.physiozentrum.ch/2019/10/verspannungen-loesen-und-vermeiden/
2 https://www.swav-berlin.de/krankheit-therapie/massage-oder-physiotherapie
3 Furlan, A. D., Imamura, M., Dryden, T., & Irvin, E. (2009). Massage for low back pain: an updated systematic review within the framework of the Cochrane Back Review Group. Spine34(16), 1669-1684.
4 Field, T. (2016). Massage therapy research review. Complementary therapies in clinical practice24, 19-31.

Ähnliche Beiträge