Mit der Massage versprichst Du Dir eine wohltuende Behandlung, die entspannend für Deine Muskulatur und den Geist ist. Nach den Handgriffen des Masseurs möchtest Du, dass eine Verbesserung eintritt und Du Dich besser fühlst.

Doch nicht immer lösen sich die Beschwerden in Wohlgefallen auf. Teilweise kann es dazu kommen, dass die Muskulatur noch gereizter ist.

Ein Muskelkater nach der Massage ist gar nicht so ungewöhnlich. Er ist eine Folge des intensiven Einwirkens des Masseurs. Doch ist der Muskelkater nach der Behandlung gefährlich und was kannst Du gegen ihn unternehmen?

Ursachen für den Muskelkater nach Massage

Der Muskelkater tritt nicht nach jeder Massage auf. Entscheidest Du Dich für eine leichte Wellnessbehandlung, ist die Tiefenwirkung weitaus geringer. Der Masseur streift eher oberflächlich über die Muskulatur und versucht ein entspannendes Gefühl zu vermitteln. Dein Körper wird sanft behandelt und ein Muskelkater ist kaum zu erwarten.

Anders sieht es hingegen aus, wenn es sich um eine druckvolle Tiefenmassage handelt. Der Masseur versucht in diesem Fall nicht nur oberflächlich Deine Haut zu behandeln, sondern übt einen Druck aus, welcher auf die Muskelfasern einwirkt. Mit diesem Druck gelingt es ihm, die Verspannungen zu lösen.

Gleichzeitig regt die Massage den Stoffwechsel und die Regenerationsprozesse[1]Moraska, A. F., Hickner, R. C., Kohrt, W. M., & Brewer, A. (2013). Changes in blood flow and cellular metabolism at a myofascial trigger point with trigger point release (ischemic compression): a … Continue reading an. Dein Körper versucht die leicht entstandenen Schäden zu reparieren.

In diesem Fall ist der Muskelkater nach der Massage eine Folge des intensiven Drucks. Dadurch werden die feinen Muskelfasern leicht geschädigt. Flüssigkeit dringt ein[2]https://www.netdoktor.de/symptome/muskelkater/ und sorgt für die Schmerzen.

Möchtest Du hartnäckige Verspannungen lösen, lässt sich der Muskelkater aber kaum vermeiden. Denn ohne den intensiven Druck gelingt es kaum, die Knoten im Muskel zu lösen. Der Muskelkater ist dann ein notwendiges Übel, um langfristig eine Linderung der Beschwerden zu erreichen.

Bist Du besonders druckempfindlich, ist es wahrscheinlicher, dass der Muskelkater auftritt. Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Muskeln von den Verspannungen schwer gezeichnet sind. Führst Du regelmäßiger die Massage durch, reduziert sich in den meisten Fällen die Druckempfindlichkeit. Dann fühlt sich selbst eine intensive Tiefenmassage weniger unangenehm an und Du kannst diese mehr genießen.

Ist der Muskelkater ein positives Zeichen?

Beim Sport gilt häufig der Grundsatz „No Pain – No Gain“. Also ohne Fleiß kein Preis. Was beim schweren Hanteltraining zutreffend sein mag, musst Du bei der Massage differenzierter betrachten.

Ein leichter Muskelkater nach einer intensiven Massagebehandlung ist sicherlich nichts Ungewöhnliches. Insbesondere, wenn Du Dich nur unregelmäßig massieren lässt, sind die ersten Anwendungen von Schmerzen begleitet. Diese zeigen an, dass die Massagetherapie für Dich ungewohnt ist und Du Dich erst an die Belastung gewöhnen musst. Deine Muskelfasern äußern sich schmerzhaft.

Nach wenigen Tagen sollte der Muskelkater allerdings verschwinden[3]https://www.fitnessfirst.de/magazin/training/muskelaufbau/muskelkater. Dann zeigt sich lediglich die positive Wirkung der Massage und Du spürst die Lockerung der Muskulatur. Ohne schmerzhafte Knoten kannst Du Dich freier bewegen.

Tritt der Muskelkater nicht auf, ist dies kein Zeichen dafür, dass die Massage nicht intensiv genug war. Es könnte einfach bedeuten, dass Deine Muskelfasern bereits widerstandsfähiger gegenüber dem Druck sind.

Spürst Du nach der Massage keinen Muskelkater, aber Deine Muskulatur ist spürbar lockerer und entspannter, ist dies ein gutes Zeichen. Sie zeigt, dass der Druck genau ausreichend war.

Der Muskelkater ist daher kein Ausdruck der Qualität der Massage. Er zeigt lediglich an, wie Dein Körper mit dem Druck umgeht.

Wann ist der Druck zu hoch?

Leichte Muskelschmerzen während und nach der Behandlung sind durchaus normal. Je nach Massageform sind die Beschwerden stärker oder weniger intensiv. Bei der sehr körperlich intensiven Thai Massage fühlst Du Dich während der Behandlung, als würdest Du am gesamten Körper durchgeknetet werden. Doch im Anschluss tritt ein Zustand der Entspannung ein und Du fühlst Dich wesentlich besser.

Das Schmerzempfinden ist von Person zu Person unterschiedlich[4]Fillingim, R. B. (2017). Individual differences in pain: understanding the mosaic that makes pain personal. Pain158(Suppl 1), S11.. Während manche bereits bei geringem Druck auf die Muskulatur einen starken Schmerz spüren, ist dies für andere Personen kaum der Fall. Sie können selbst größere Belastungen problemlos wegstecken.

Ein gewisser Schmerz ist während der Behandlung kaum zu vermeiden. Insbesondere, wenn es Dir darum geht, einen positiven Effekt für die Muskulatur zu erzielen. Dann ist eine Tiefenmassage notwendig, die sich durch einen starken Druck äußert.

Treten neben dem Muskelkater noch weitere Begleiterscheinungen auf, deutet dies darauf hin, dass die Massage zu intensiv war. Dazu zählen:

  • Übelkeit
  • Schwindel
  • Leichtes Fieber
  • Hohe Müdigkeit
  • Lang anhaltende Schmerzen

In diesem Fall trat nicht nur eine Überbelastung für Deine Muskulatur auf, sondern Dein gesamtes Nervensystem und der Kreislauf wurden an seine Grenzen gebracht. Dann ist es besser, zunächst die Intensität zu verringern und sich an die Belastung zu gewöhnen. Andernfalls ist die Regeneration so lange und aufwendig, dass die positiven Effekte der Massage kaum in Erscheinung treten.

Wie linderst Du den Muskelkater nach Massage?

Ein gewisser Schmerz lässt sich nach der Massage kaum vermeiden. Doch mit etwas Vorsicht unterstützt Du Deinen Körper und die Muskulatur. Dann geht dieser besser mit dem Druck um und der Schmerz hält sich in Grenzen.

Ausreichend trinken

Die intensive Massage stellt eine körperliche Belastung dar. Diese ist vergleichbar mit einer anstrengenden Sporteinheit. Deine Muskulatur und der Körper müssen ausreichend mit Flüssigkeit und Elektrolyte versorgt sein. Dann übersteht dieser die Anstrengung besser und die Faszien sind widerstandsfähiger[5]https://eatsmarter.de/blogs/live-smarter/faszien-ernaehrung.

Ein weiterer positiver Effekt ist, dass Du auf diese Weise Giftstoffe aus dem Körper leitest. Verzichte zudem vor der Massage auf Alkohol oder ungesunde Lebensmittel. Du solltest die Massageeinheit wie ein sportliches Training betrachten und Dich entsprechend vorbereiten. Sind Körper und Muskulatur ausreichend mit Nährstoffen versorgt, stecken diese die Belastung besser weg.

Flexibilität erhalten

Wie sieht die Belastung Deiner Muskulatur aus? Treibst Du regelmäßig Sport oder verbringst Du den Tag größtenteils im Sitzen?

Der Muskelkater ist ein Hinweis darauf, dass die Flexibilität der Muskelfasern nachgelassen hat. Diese geben bei Druck leichter nach und Mikrorisse treten auf.

In jedem Fall hilft es Dir, wenn Du Dehnübungen durchführst[6]https://www.t-online.de/gesundheit/fitness/id_57807064/kann-man-mit-dehnen-muskelkater-vorbeugen-.html. Diese sollten an trainingsfreien Tagen stattfinden.

Zudem solltest Du die körperliche Belastung abwechslungsreicher gestalten. Ein guter Ganzkörper Sport ist zum Beispiel das Schwimmen. Damit beanspruchst Du sämtliche Muskelgruppen und vermeidest Dysbalancen.

Etwas mehr Bewegung im Alltag schadet zudem auch nicht, um die Flexibilität zu fördern. Nimm lieber die Treppen als den Lift und gehe auch längere Strecken mal zu Fuß. Dann trainierst Du die Muskulatur ganzheitlich und Verspannungen treten seltener auf.

Entspannung erfahren

Stehst Du unter einem dauerhaften Stress, macht sich dies in Deiner Muskulatur bemerkbar[7]https://www.meingesundesleben.at/2019/01/15/5-beispiele-wie-stress-den-koerper-am-haeufigsten-angreift/. Dein Immunsystem schwächelt und die Gesundheit der Muskulatur leidet darunter.

Daher ist es hilfreich, mit verschiedenen Entspannungstechniken, diesen Stress zu lindern. Sei es ein warmes Bad nach einem anstrengendem Arbeitstag oder eine kurze Meditation.

Indem Du den Stress linderst, steigerst Du die Muskelgesundheit. Entzündungen treten seltener auf und die Regeneration läuft wieder ungestört. Lindere den Muskelkater, indem Du auf Deine psychische Gesundheit achtest.

Der Muskelkater als Begleiterscheinung nach einer Massage

Je nach Ausführung variiert die Intensität einer Massage. Möchtest Du mit einer Tiefenmassage Deine Muskulatur lockern und hartnäckige Verspannungen lösen, ist dafür ein höherer Druck notwendig.

Nicht immer halten die Muskelfasern diesem Druck stand. Es kann dazu kommen, dass feine Mikrorisse im Gewebe entstehen. Dann dringt zusätzlich Flüssigkeit ein, die zu einem Spannungsschmerz führt.

Nimmst Du nur unregelmäßig die Massagen wahr und fängst direkt mit einer sehr intensiven Form an, ist der Muskelkater zu erwarten. Dann wirkt die Massage ähnlich einer anstrengenden Sporteinheit.

Nach wenigen Tagen sollte der Muskelkater aber abklingen. Dann spürst Du lediglich die Entspannung, die dank der Massage Behandlungen auftritt.

Um dem Muskelkater vorzubeugen, lohnt es sich ausreichend zu trinken und die Muskeln flexibel zu halten. Dehne Dich und reduziere den Stress im Alltag, damit die Belastung mit weniger schmerzhaften Folgen für Dich einhergeht.

Sind die Auswirkungen zu stark, solltest Du es zunächst langsamer angehen. Weise den Masseur darauf hin, dass Du druckempfindlich bist und Du Dich erst an die Belastung gewöhnen musst. Dann erreichst Du die volle Intensität erst in den nächsten Massageeinheiten und tastest Dich langsam heran.

So gelingt es Dir, die Massage zu genießen und die Muskulatur zu lockern. Ein leichter Muskelkater kann auftreten, aber über Deine Schmerzgrenze hinaus sollte die Massagetherapie nicht gehen.

Häufige Fragen

Eine intensive Massage wirkt auf den Körper ähnlich wie eine anstrengende Sporteinheit. Die Muskulatur wird gefordert und bei einer ungewohnten Belastung, kann der Muskelkater auftreten. Dieser ist ein Zeichen der hohen Intensität, sagt aber nichts über die Qualität der Massagebehandlung aus. Er ist daher weder positives, noch negatives Zeichen der Therapie.

Der Muskelkater hält für gewöhnlich nur wenige Tage an. Dein Körper sollte sich schnell regenerieren, sodass die kleinen Mikrorisse der Muskelfasern zurückgehen. Tritt der Muskelkater auch noch eine Woche nach der Behandlung auf, sollte nächstes Mal die Intensität geringer ausfallen.

Bei einer Massage wird ein Druck auf die Muskulatur ausgeübt. Mit Hilfe der Tiefenbehandlung ist es möglich, Verspannungen und Knoten im Inneren des Muskelgewebes zu lockern. Gleichzeitig regt der Druck zur Regeneration an. Er fördert die Durchblutung und den Stoffwechsel. So gelangen die Nährstoffe eher zum Muskel und dieser erholt sich von den Verletzungen.

Eine Massage soll eigentlich eine Erholung für Dich und die Muskulatur darstellen. Ist die Intensität zu hoch, tritt der Muskelkater zu lange in Erscheinung. Dies spricht für eine Schädigung des Muskelgewebes. Zudem können auch falsche Ausführungen schädlich sein. Etwa, wenn der Masseur Deine Gelenke behandelt oder nicht auf Deine Bedürfnisse Rücksicht nimmt.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 Moraska, A. F., Hickner, R. C., Kohrt, W. M., & Brewer, A. (2013). Changes in blood flow and cellular metabolism at a myofascial trigger point with trigger point release (ischemic compression): a proof-of-principle pilot study. Archives of physical medicine and rehabilitation94(1), 196-200.
2 https://www.netdoktor.de/symptome/muskelkater/
3 https://www.fitnessfirst.de/magazin/training/muskelaufbau/muskelkater
4 Fillingim, R. B. (2017). Individual differences in pain: understanding the mosaic that makes pain personal. Pain158(Suppl 1), S11.
5 https://eatsmarter.de/blogs/live-smarter/faszien-ernaehrung
6 https://www.t-online.de/gesundheit/fitness/id_57807064/kann-man-mit-dehnen-muskelkater-vorbeugen-.html
7 https://www.meingesundesleben.at/2019/01/15/5-beispiele-wie-stress-den-koerper-am-haeufigsten-angreift/

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