Kopfschmerzen stellen ein unspezifisches Symptom dar, die aufgrund einer Vielzahl von Gründen auftreten können. Die Ursachen sind noch nicht vollends ergründet, doch immer mehr rücken psychosomatische Auslöser in den Vordergrund.

Als einer der wichtigsten Faktoren wird hierbei der Stress genannt. Einige Studien[1]Viero, F. T., Rodrigues, P., & Trevisan, G. (2022). Cognitive or daily stress association with headache and pain induction in migraine and tension-type headache patients: a systematic … Continue reading stellen einen Zusammenhang zwischen den Kopfschmerzen und dem Stress her.

Weshalb scheint eine seelische Überlastung zu Kopfschmerzen oder Migräne zu führen und wie schützt Du Dich vor diesen Beschwerden?

Weshalb Stress zu Kopfschmerzen führt

Eine zu hohe Stressbelastung wirkt sich negativ auf Deine Gesundheit aus. Dies ist insbesondere bei einem chronischen Stress zu beobachten, welcher zu Verdauungsbeschwerden und einer dauerhaften Erschöpfung führt. Die folgenden Faktoren tragen im Rahmen der Stressbelastung zur Entstehung der Kopfschmerzen bei.

Psychische Beschwerden

Der Stress geht mit einer Ausschüttung einer Reihe von Hormonen einher. Grundlegend für den Stress sind das Cortisol und Adrenalin verantwortlich. Bestehen deren Einflüsse über einen längeren Zeitraum, geht dies mit einer Störung des Hormonhaushaltes einher. Damit treten auch psychische Beschwerden in Erscheinung.

Betroffen ist davon speziell das Schmerzempfinden. Menschen, die unter einer zu hohen Belastung leiden, empfinden Schmerzen als intensiver[2]Caceres, C., & Burns, J. W. (1997). Cardiovascular reactivity to psychological stress may enhance subsequent pain sensitivity. Pain69(3), 237-244.. Dies konnte in Studien gezeigt werden, in denen Probanden die Finger in kaltes Wasser hielten. Bestand eine hohe Stressbelastung, zogen die Teilnehmer die Finger schneller aus dem Wasser.

Übertragen bedeutet dies, dass Du die Kopfschmerzen intensiver wahrnimmst. Selbst kleinere Beeinträchtigungen hinterlassen dann ihre Spuren und wirken auf Dich wie eine größere Last.

Durchblutungsstörungen

Der Stress stellt auch eine Belastung für Deinen Kreislauf dar. Der Herzschlag ist dauerhaft erhöht und der Blutdruck steigt an. Darunter leidet die Gesundheit der Blutgefäße und Durchblutungsstörungen können auftreten. Damit kehrt sich eine positive Wirkung des Stress, schon nach kurzer Zeit ins Negative um.

Einschränkend kommen noch Verspannungen der Muskulatur hinzu, die die Symptome verstärken. Ist Deine Nacken- und Rückenmuskulatur verspannt, beeinträchtigt dies ebenfalls die Durchblutung. Dies befördert den Kopfschmerz[3]https://www.kopfschmerzen.de/kopfschmerzen/nackenverspannung und die Beschwerden treten häufiger in Erscheinung.

Flüssigkeitsmangel

Stehst Du unter einer ständigen Anspannung, verlierst Du grundlegende Dinge aus den Augen. Du legst den Fokus ganz auf die Bewältigung der Herausforderungen und stellst dabei Grundbedürfnisse, wie das Essen & Trinken in den Hintergrund.

Insbesondere in der beruflichen Umgebung kann es passieren, dass Du nicht ausreichend trinkst. Die Dehydration äußert sich dann im Kopfschmerz[4]Blau, J. N., Kell, C. A., & Sperling, J. M. (2004). Water-deprivation headache: a new headache with two variants. Headache44(1), 79-83.. Denn das Blut wird dickflüssiger und der Kopf ist nicht mehr optimal versorgt. Trinke über den Tag verteilt genügend, um die Durchblutung zu fördern.

Begleiterscheinungen des Stress

Der Stress geht mit einer Reihe von Begleiterscheinungen einher, die das Risiko des Auftretens der Kopfschmerzen erhöht. Sowohl auf körperlicher als auch geistiger Ebene zeigen sich die schädlichen Auswirkungen.

Spürbar ist dies unter anderem deutlich an Deinem Schlafverhalten. Dir fällt es schwer abends ruhig einzuschlafen und oftmals liegst Du für eine längere Zeit wach im Bett. Die Schlafstörungen verhindern eine ausreichende Erholung und die Müdigkeit trägt zur Entstehung der Kopfschmerzen bei.

Zudem schwächt der Stress Dein Immunsystem. Krankheitserreger haben ein leichteres Spiel, Deine Abwehrkräfte zu überwinden. Treten öfters Infektionen oder andere Krankheiten auf, geht dies häufig mit einem Kopfschmerz einher. Dann fühlst Du Dich allgemein abgeschlagen und würdest Dich lieber den ganzen Tag im Bett ausruhen.

Wie Stress zur Migräne beiträgt

Abzugrenzen sind in der Symptomatik die Spannungskopfschmerzen[5]https://www.gesundheitsinformation.de/spannungskopfschmerzen.html von der Migräne. Während erstere sich hauptsächlich mit einem Schmerz im Kopfbereich zeigen, sind die Auswirkungen der Migräne vielfältiger. Meist geht diese neben den Schmerzen mit einer Lichtempfindlichkeit, Schwindel oder Übelkeit einher.

Die Entstehung der Migräne ist noch kaum erforscht. Als gesichert gilt, dass äußere das Auftreten der Migräne wahrscheinlicher werden lassen. Dazu gehören:

  • Lärm
  • Lichteinflüsse
  • Ernährung
  • Alkohol
  • Schlafverhalten

So ist die Migräne häufiger zu beobachten, wenn die Wetterverhältnisse stark schwanken oder ein eher ungesunder Lebenswandel geführt wird. Die Migräneattacke basiert auf einer fehlgeleiteten Aktivierung des Schmerzabwehrsystems.

Auch der Stress gilt als Ursache für die Migräne[6]Sauro, K. M., & Becker, W. J. (2009). The stress and migraine interaction. Headache49(9), 1378-1386.. Er beeinflusst maßgeblich das Immunsystem und wird als Gefahr wahrgenommen. In der Folge tritt eine Reaktion auf, in welcher sich die Blutgefäße erweitern und die Hirnaktivität Veränderungen unterlegen ist. Dies kann zu Sinnesstörungen führen und geht neben dem Schmerz mit den bekannten Symptomen der Migräne[7]https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/neurologische-erkrankungen/migraene-734115.html einher.

Migränepatienten sollten daher dringend darauf achten, die Stressbelastung zu senken. Überschreitet das Stressniveau die Grenze, löst dies eine Attacke aus und der Alltag lässt sich kaum mehr bewältigen.

Stressbewältigung und Reduktion der Kopfschmerzen

Der Stress trägt zur Bildung der Kopfschmerzen bei. Ein alleiniger Auslöser ist er jedoch selten, sodass andere Faktoren ebenfalls zu den Beschwerden beitragen. Daher empfiehlt es sich sowohl eine den Stressfaktoren anzusetzen als auch direkt die Kopfschmerzen zu behandeln. Folgend erfährst Du, welche Therapiemöglichkeiten es gibt, um seltener unter den Beschweren zu leiden.

Verhaltenstherapie

Die Verbindung zwischen Stress und Kopfschmerzen ist nicht nur in eine Richtung zu verstehen. Stress trägt zwar zum Schmerz bei, allerdings führen auch die Kopfschmerzen wiederum zum Stress.

In der Folge entsteht ein Teufelskreis, in welchem die Kopfschmerzen zum Stress führen und sich stetig die Beschwerden steigern. Du empfindest die Schmerzen als intensiver und dies wiederum trägt zum Stress bei.

Eine Möglichkeit den Teufelskreis zu durchbrechen besteht in einer Verhaltenstherapie. Bei dieser lernst Du, besser mit dem Stress und Deinen Ängsten umzugehen. Das Ziel besteht hierbei, das Stressempfinden zu senken.

Langfristig erlernst Du einen gesünderen Umgang mit dem Stress, sodass dieser nicht zwingend zu den Kopfschmerzen führt. Damit besteht nicht mehr der automatische Zusammenhang zwischen dem Stress und Kopfschmerzen.

Entspannungsmethoden

Auf der anderen Seite ist es natürlich wichtig, an der Stressbelastung anzusetzen. Hier solltest Du sowohl die Stressfaktoren berücksichtigen als auch die Stressresilienz trainieren.

Finde zunächst heraus, welche Faktoren maßgeblich zum Stress beitragen. Ist es die Arbeitsbelastung, die Familie oder bestehen finanzielle Sorgen?

Dies sind die häufigsten Auslöser für den Stress. Im Rahmen einer professionellen Therapie oder indem Du Dir Unterstützung im beruflichen oder familiären Umfeld suchst, gelingt es Dir, die Stressbelastung zu senken.

Gleichzeitig ist es notwendig, den eigenen Lebensstil zu überprüfen. Verzichte auf Alkohol[8]https://www.oberbergkliniken.de/artikel/alkohol-stress-berauscht-in-den-burnout sowie Nikotin und ernähre Dich ausgewogen. Plane ausreichend Entspannungsphasen ein und nutze bestimmte Techniken, um die Anspannung zu lösen. Hierfür ist etwa die Meditation ein gutes Mittel, um eine Auszeit zu erhalten.

Finde heraus, wie Du am besten entspannst. Neben der Meditation sind auch Sport sowie die progressive Muskelentspannung häufig gewählte Methoden, die zur Senkung der Stressbelastung beitragen.

Medikamente

Gegen die Spannungskopfschmerzen könnten bekannte Mittel, wie Aspirin helfen. Der darin enthaltene Wirkstoff fördert die Durchblutung und trägt damit zu einer Schmerzlinderung bei.

Dauerhaft ist die Einnahme von Medikamenten jedoch nicht zu empfehlen. Langfristig ist es gesünder, wenn Du auf natürlicheren Wegen die Stressbelastung senkst.

Hierfür kommen etwa Baldrian oder ein Beruhigungstee in Frage. Diese führen eine Entspannung herbei, welche sich positiv auf die Kopfschmerzen auswirken.

Wende Dich an Deinen Arzt, wenn die Kopfschmerzen zu einer Dauerbelastung werden. Dieser kann zudem feststellen, ob nicht andere Erkrankungen für die Schmerzen verantwortlich sind und Dir Tipps geben, um besser mit dem Stress umzugehen.

Wenn Stress zu Kopfschmerzen führt

Chronischer Stress stellt auf vielen Ebenen eine Belastung für Deine Gesundheit dar. Dein Körper leidet darunter und auch geistig tritt eine Erschöpfung auf.

Maßgeblich für die Kopfschmerzen ist eine Beeinträchtigung der Durchblutung. Der Stress trägt zu einem höheren Blutdruck bei und die Störungen drücken sich vornehmlich in Spannungskopfschmerzen aus. Besonders an den Schläfen könnte ein leichtes Pochen auftreten, was ein Hinweis darauf ist, dass Du dringend eine Entspannungsphase benötigst.

Auch zur Migräne trägt der Stress bei. Denn dieser führt schneller dazu, dass eine gewisse Grenze überschritten wird und eine Attacke auftritt.

In jedem Fall gilt, dass Du sowohl den Stress als auch die Kopfschmerzen behandeln solltest. Senke die Stressbelastung, indem Du mehr Entspannungsphasen in Deinen Alltag integrierst. Strebe Veränderungen am Arbeitsplatz an, um dort nicht unter den Belastungen schrittweise auszubrennen.

Gegen die Kopfschmerzen direkt helfen Medikamente. Doch langfristig ist vor allem ein gesünderer Lebensstil hilfreich, um dem Auftreten der Kopfschmerzen vorzubeugen. Verzichte auf Nikotin sowie Alkohol und treibe leichten Sport. Dann schaffst Du ideale Voraussetzungen, um sowohl Deine körperliche als auch geistige Gesundheit zu fördern.

Lassen die Beschwerden nicht nach, dann wende Dich an Deinen Arzt. Dieser kann genauer die Ursachen ergründen und herausfinden, unter welchen Kopfschmerzarten Du leidest. Dann ist eine zielgerichtete Therapie möglich, um den Stress zu reduzieren.

Häufige Fragen

Je nach Art der Kopfschmerzen unterscheiden sich die Symptome. Stress führt in der Mehrheit jedoch zu einem Spannungskopfschmerz. Dieser geht mit einem dumpfen, teils ziehenden Schmerz einher, welcher sich nur schwer lokalisieren lässt. Am ehesten sind die Schläfen betroffen, wo die Beschwerden am deutlichsten auftreten.

Der Stress geht meist mit einem Spannungskopfschmerz einher. Dieser fühlt sich dumpf, teils pochend oder ziehend an. Eine Lokalisation ist kaum möglich. Führt der Stress hingegen zu einer Migräneattacke, sind die Beschwerden deutlich ausgeprägter. Neben dem Kopfschmerz tritt eine Lichtempfindlichkeit auf und häufig gesellen sich Schwindel und Übelkeit zu den Symptomen.

Gegen akute Kopfschmerzen helfen Medikamente, wie Aspirin, zuverlässig. Grundsätzlich solltest Du aber die Stressbelastung reduzieren, um weniger unter Kopfschmerzen oder Migräneattacken zu leiden. Nutze Entspannungstechniken und identifiziere die Stressfaktoren, um Deinen Lebensstil entsprechend anzupassen. Es dauert eine Weile, bis die Veränderungen ihre Wirkung zeigen. Auch eine professionelle Therapie könnte Dir in diesem Rahmen helfen.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 Viero, F. T., Rodrigues, P., & Trevisan, G. (2022). Cognitive or daily stress association with headache and pain induction in migraine and tension-type headache patients: a systematic review. Expert Review of Neurotherapeutics22(3), 257-268.
2 Caceres, C., & Burns, J. W. (1997). Cardiovascular reactivity to psychological stress may enhance subsequent pain sensitivity. Pain69(3), 237-244.
3 https://www.kopfschmerzen.de/kopfschmerzen/nackenverspannung
4 Blau, J. N., Kell, C. A., & Sperling, J. M. (2004). Water-deprivation headache: a new headache with two variants. Headache44(1), 79-83.
5 https://www.gesundheitsinformation.de/spannungskopfschmerzen.html
6 Sauro, K. M., & Becker, W. J. (2009). The stress and migraine interaction. Headache49(9), 1378-1386.
7 https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/neurologische-erkrankungen/migraene-734115.html
8 https://www.oberbergkliniken.de/artikel/alkohol-stress-berauscht-in-den-burnout

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