Der Magen-Darm-Trakt ist ein empfindliches System. Ein chronischer Stress bringt dieses aus dem Gleichgewicht und die Folgen sind direkt zu spüren. Bauchschmerzen machen sich bemerkbar und werden von einer Übelkeit begleitet.

Geht es Dir ähnlich und Du fühlst durch den Stress eine Übelkeit? Steht eine wichtige Prüfung bevor und Du glaubst diese kaum absolvieren zu können, weil Dein Magen rebelliert und die Übelkeit durch Stress auftritt?

Dann erfahre, wie der Stress und die Gesundheit des Verdauungssystems zusammenhängen. Dann kannst Du mit gezielten Maßnahmen nicht nur den Stress lindern, sondern auch den Magen-Darm-Trakt stärken.

Verbindung des Verdauungssystems mit der Stresssituation

Stehst Du unter einem akuten Stress, wirkt sich dies direkt auf Dein Nervensystem aus. Du bist einer größeren Anspannung ausgesetzt und der Stoffwechsel ist beschleunigt[1]Kyrou, I., & Tsigos, C. (2009). Stress hormones: physiological stress and regulation of metabolism. Current opinion in pharmacology9(6), 787-793.. Das Nervensystem reagiert empfindlicher auf jegliche Reize und dieser Alarmmodus schützt Dich vor Gefahren.

Die Verdauung besitzt hierbei ein eigenes Nervensystem. Dieses besteht aus hunderten Millionen von Nervenzellen. Damit ist es nicht weit hergeholt, wenn von einem Bauchgefühl gesprochen wird. Es scheint, als würde der Magen-Darm-Trakt über ein eigenständiges Nervensystem verfügen und somit unabhängig vom Gehirn arbeiten.

Der Bauch und das Gehirn befinden sich in einem kontinuierlichen Austausch. Verantwortlich ist hierfür der Vagusnerv[2]https://www.fitmacher.de/magazin/beitrag/was-ist-der-vagusnerv-und-was-hat-er-mit-unserem-hungergefuehl-zu-tun/. Dies ist einer der längsten Nerven im Körper und an der Regulation der inneren Organe beteiligt.

Über den Vagusnerv werden verschiedene Signale zwischen Gehirn und Darm gesendet. Somit ist es möglich, dass Deine Emotionen sich direkt auf den Darm auswirken. Eine psychische Belastung führt zu verschiedenen Beschwerden des Verdauungssystems. Es handelt sich also nicht um eine bloße Einbildung, wenn Du Magenprobleme aufgrund des Stress bekommst. Die Gesundheit und Funktionsfähigkeit des Magen und Darm sind von Deinen Emotionen sowie dem Wohlbefinden abhängig.

Die natürliche Reaktion in Stresssituationen

Der Stress ist eine wichtige Schutzreaktion des Körpers. Für das Überleben der Menschen war er entscheidend und hat dazu geführt, dass Gefahrensituationen besser bewältigt werden.

Befindest Du Dich in eine solchen unangenehmen Situation, schlägt Dein Gehirn Alarm. Es versucht nun das Überleben zu sichern, indem es Körper & Geist maximal aktiviert.

Dies geschieht über die Ausschüttung verschiedener Stresshormone. Dazu gehören Cortisol sowie Noradrenalin. Diese werden in der Nebenniere produziert und ausgeschüttet.

In der Folge führt der Stress dazu, dass Dein Herzschlag sowie die Atemfrequenz zunehmen. Die Durchblutung ist verbessert und Deine Muskulatur steht unter einer höheren Grundspannung.

Dank dieses Zustands bist Du in der Lage, eine höhere Leistung abzurufen. Damit besteht das Ziel, die Gefahrensituation sicher zu überwinden.

In der modernen Gesellschaft sind solche Lebensgefahren selten geworden. Dennoch gilt der Stress als alltäglicher Begleiter und als Volkskrankheit[3]https://www.sueddeutsche.de/leben/volkskrankheit-teurer-stress-1.446303. Er ist ein Ausdruck der Überlastung, die etwa im Beruf oder in der Familie auftritt. Diese Situationen werden ebenso als anstrengend bewertet, weshalb die Stressreaktion auftritt.

Achtest Du nicht auf die Stressoren und sonstigen Einflüsse, wird der Stress ein ständiger Begleiter. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf Deinen Magen-Darm-Trakt aus, sondern geht mit zahlreichen Beschwerden sowie Erkrankungen einher.

Wodurch entsteht die Übelkeit durch Stress

Die Übelkeit steht im engen Zusammenhang mit der Stressreaktion. Zunächst erhöhen sich der Sauerstofftransport und die Durchblutung. Damit bist Du leistungsfähiger und Deine Reaktionsschnelligkeit nimmt zu.

Hält der Stress jedoch über einen längeren Zeitraum an oder ist zu intensiv, verkehren sich diese positiven Effekte ins Negative. Es steht nicht mehr genügend Energie für das Verdauungssystem zur Verfügung. Während die Muskulatur besser durchblutet wird, fehlen diese Ressourcen nun im Magen-Darm-Trakt. Dieser erhält nicht die volle Aufmerksamkeit.

In der Folge führt die mangelnde Durchblutung im Verdauungssystem zu Störungen. Das empfindliche System gerät aus dem Gleichgewicht. Dies spürst Du durch verschiedene Symptome, wie dem Durchfall, Übelkeit und Erbrechen.

Des Weiteren mindert der Stress die Widerstandsfähigkeit der Magenschleimhaut[4]Glavin, G. B., & Szabo, S. (1992). Experimental gastric mucosal injury: laboratory models reveal mechanisms of pathogenesis and new therapeutic strategies. The FASEB journal6(3), 825-831.. Diese soll eigentlich die Magensäure im Zaum halten. Unter einer dauerhaften Anspannung ist diese Funktion gestört, sodass Magenschmerzen und ein Sodbrennen auftreten können.

Die Übelkeit durch Stress ist auf die Störung des Magen Darm Trakts zurückzuführen. Während die Durchblutung an anderen Bereichen des Körpers zunimmt, genießt der Magen Darm Bereich nicht die höchste Priorität. Damit gerät das System aus dem Gleichgewicht und die Übelkeit tritt auf. Gleichzeitig sind auch Magenschmerzen und weitere Begleiterscheinungen wahrscheinlich.

Wie beruhigst Du den Magen?

Langfristig solltest Du lernen, besser mit dem Stress umzugehen und diesen reduzieren. Doch wie gehst Du gegen die Übelkeit vor, wenn diese akut in Erscheinung tritt?

Zunächst solltest Du die Stressoren ausfindig machen. Welche Faktoren tragen bei Dir zum Stress bei und stellen eine Belastung dar? Ist es maßgeblich der Job[5]https://karrierebibel.de/stressfaktoren/ oder mutest Du Dir im Alltag zu viel zu? Dann lerne herunterzufahren und diese Stressoren zu vermeiden.

Während der stressigen Phasen hilft es gezielter auf die Ernährung zu achten. Der natürliche Reflex ist es, zu ungesünderen Lebensmitteln zu greifen. Mit etwas Selbstdisziplin gelingt es Dir, durch eine bewusstere Ernährung die Symptome zu lindern. Da Dein Magen angegriffen ist, sind schwere Mahlzeiten zu vermeiden. Stark fettreiche Lebensmittel sind eine Herausforderung für die Verdauung und verschlimmern die Beschwerden. Wähle lieber leichte Lebensmittel und verzichte auf zu scharfe Speisen. Dann kann sich die Verdauung etwas erholen und ist keiner Überlastung ausgesetzt.

Zur Linderung tragen auch beruhigende Tees bei. Hierfür eignen sich Kamille, Pfefferminz oder Melissentee. Leichte Bewegung unterstützt ebenso die Darmtätigkeit. Damit linderst Du nicht nur den Stress, sondern wirkst auch der Übelkeit entgegen.

Der Übelkeit vorbeugen

Wie verhinderst Du, dass die Stressreaktion so empfindlich ausfällt, dass Übelkeit und weitere Beschwerden auftreten? Lerne, zielgerichteter mit den herausfordernden Situationen umzugehen.

Auf Stresssituationen reagieren

Ist Dir bewusst, dass eine wichtige Prüfung, Präsentation oder andere Situation auftritt, die mit hohem Stress einhergeht, solltest Du Deine Ernährung anpassen. Verzichte auf schwere Mahlzeiten und iss rund 2 bis 3 Stunden vorher nur noch leichte Kost. Dann stellst Du Dein Verdauungsorgan nicht zusätzlich auf die Probe, sondern die Auswirkungen der Stressreaktion sind weniger ausgeprägt.

Den Stress lindern

Dauerhafter Stress wirkt sich nicht nur negativ auf Deine Verdauung aus. Er geht mit einer Reihe von Beschwerden einher, die sowohl auf körperlicher als auch geistiger Ebene spürbar sind.

Wende verschiedene Entspannungsübungen an, um den Stress zu reduzieren. Hilfreich sind etwa die Meditation, leichter Sport oder andere Hobbys, die für Dich eine Erholung darstellen.

Nimm Dir mehr Zeit für Dich und Du wirst diese Auszeit als heilsam wahrnehmen. Dies hat nichts mit Egoismus zu tun, sondern gehört zu einer gesunden Portion Bewusstsein für die eigene Gesundheit.

Die stressbedingte Übelkeit

Dein Magen-Darm-Trakt ist ein empfindliches System, welches auf Deine Emotionen und Seelenbefinden reagiert. Fühlst Du Dich erschöpft, niedergeschlagen oder ausgelaugt, spiegelt sich dies in der Darmgesundheit wider.

Unter Stress gerät das Verdauungssystem außer Kontrolle. Die Durchblutung leidet und damit treten Beschwerden, wie die Übelkeit oder Durchfall auf.

Nicht alle Menschen reagieren auf den Stress gleich. Es könnten auch Verstopfungen eintreten, die ebenso ein Ausdruck der hohen Stressbelastung sind.

Reduziere den Stress und achte intensiver auf Deine Gesundheit. Von einem hohen Wohlbefinden profitiert auch Dein Magen und Darm. Er wird wieder ausreichend durchblutet und erholt sich.

Achte langfristig zudem auf eine ausgewogene Ernährung. Vermindere den Alkohol[6]Teyssen, S., & Singer, M. V. (2003). Alcohol-related diseases of the oesophagus and stomach. Best Practice & Research Clinical Gastroenterology17(4), 557-573. und setze lieber auf leichte Kost, falls Du schnell zu Verdauungsproblemen neigst. In Kombination mit der Entspannung gelingt es Dir, die Übelkeit zu verhindern und das Wohlbefinden zu steigern.

Häufige Fragen

Gegen die akute Übelkeit helfen Hausmittel. Ein beruhigender Tee etwa lindert die Beschwerden. Iss zudem nur leichte Kost, um eine zusätzliche Belastung des Magens zu verhindern. Langfristig solltest Du einen gesünderen Lebensstil pflegen. Vermeide zu fettreiche Mahlzeiten und reduziere den Stress. Damit unterstützt Du direkt Dein Verdauungssystem, sodass die Übelkeit nicht mehr in Erscheinung tritt

Deine Psyche und die Gesundheit des Magen-Darm-Trakts sind eng verbunden. Durch eine hohe Belastung und Stress werden verschiedene Hormone ausgeschüttet, die den Stoffwechsel antreiben und die Durchblutung fördern. Für die Verdauung bedeutet dies jedoch, dass dort die Durchblutung gestört ist. Es gelangen nicht mehr ausreichend Nährstoffe in diesen Bereich, sodass Dein Magen darunter leidet. Die Übelkeit kann demnach direkt von der Psyche kommen, da diese einen Einfluss auf Deine körperlichen Befindlichkeiten nimmt.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 Kyrou, I., & Tsigos, C. (2009). Stress hormones: physiological stress and regulation of metabolism. Current opinion in pharmacology9(6), 787-793.
2 https://www.fitmacher.de/magazin/beitrag/was-ist-der-vagusnerv-und-was-hat-er-mit-unserem-hungergefuehl-zu-tun/
3 https://www.sueddeutsche.de/leben/volkskrankheit-teurer-stress-1.446303
4 Glavin, G. B., & Szabo, S. (1992). Experimental gastric mucosal injury: laboratory models reveal mechanisms of pathogenesis and new therapeutic strategies. The FASEB journal6(3), 825-831.
5 https://karrierebibel.de/stressfaktoren/
6 Teyssen, S., & Singer, M. V. (2003). Alcohol-related diseases of the oesophagus and stomach. Best Practice & Research Clinical Gastroenterology17(4), 557-573.

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