Mit dem Saunabesuch ist der Wunsch verbunden, die eigene Gesundheit und das Wohlbefinden zu verbessern. Du möchtest Dein Immunsystem stärken und Geist sowie Muskulatur eine Entspannung gönnen.

Doch nicht immer treten die positiven Effekte eines Saunabesuchs in Erscheinung. Es könnte vorkommen, dass Du Dich nach der heißen Temperatur schwächer fühlst und Kopfschmerzen auftreten. Verschiedene Beschwerden zeigen Dir auf, dass der Saunagang nicht heilsam war, sondern eine Belastung darstellte.

Welche Beschwerden können nach der Sauna auftreten und wie beugst Du diesen vor? Erfahre, weshalb das Saunieren unter bestimmten Voraussetzungen krank macht und mit unerwünschten Nebenwirkungen einhergeht.

Positive Effekte der Sauna

Dem Saunieren werden eine Reihe von positive Auswirkungen auf die Gesundheit und dem Wohlbefinden zugeschrieben. Die Hitze stellt eine außergewöhnliche Belastung dar, die mit verschiedenen Reaktionen einhergeht.

Direkt spürbar sind die Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System. Denn der Körper wirkt den heißen Temperaturen entgegen, indem die Blutgefäße sich erweitern und das Herz kräftiger schlägt. Diese Reaktion verhindert ein Überhitzen und stellt gleichzeitig ein Training der Blutgefäße dar. Diese werden widerstandsfähiger[1]Crinnion, W. J. (2011). Sauna as a valuable clinical tool for cardiovascular, autoimmune, toxicant-induced and other chronic health problems. Alternative Medicine Review: a Journal of Clinical … Continue reading und es tritt ein ähnlicher Effekt auf als hättest Du gerade eine Sporteinheit absolviert.

Eine positive Folge des Trainings für die Blutgefäße ist die Stärkung des Immunsystems. Denn die Durchblutung wird gefördert und damit gelangen Abwehrzellen schneller an die Orte, wo sie am ehesten gebraucht werden. Dies sind vornehmlich die Schleimhäute, welche eine beachtliche Aufgabe übernehmen, um Erreger und Keime abzuwehren. Dank des Saunierens und der besseren Durchblutung werden die Eindringlinge effektiver abgewehrt. Du leidest im Winter seltener unter Erkältungen und Dein Immunsystem geht gestärkt aus dem Saunabaden hervor.

Für Deine Muskulatur erweist sich die Sauna ebenfalls als vorteilhaft. Treten dort Verspannungen oder Schmerzen auf, wirkt die Wärme wohltuend. Sie trägt zur Lockerung der Muskelfasern bei. Die schmerzhaften Verspannungen gehen zurück und mögliche Bewegungseinschränkungen sind weniger ausgeprägt. Allerdings ist die Sauna nur als Begleitung eines gesünderen Lebensstils zu sehen, in welchem Du Dich ausreichend bewegst und die Muskulatur förderst.

Welche Beschwerden könnten auftreten?

So positiv die Sauna in der Regel ist, so könnte in Einzelfällen der Besuch mit negativen Folgen einhergehen. Schließlich stellt die Hitze eine Belastung dar, die eine Überforderung darstellen könnte.

Besondere Vorsicht ist bei Vorerkrankungen geboten. Mit einer akuten Erkältung ist der Gang in die Sauna nicht zu empfehlen. Wer hingegen unter Diabetes Mellitus[2]https://www.diabetes-online.de/a/diabetes-und-sauna-na-klar-1627072 leidet, sollte vorab genau auf den Blutzuckespiegel achten und möglicherweise Insulin spritzen.

Dies sind nur wenige Gründe, weshalb der Saunagang mit Beschwerden einhergeht. Die häufigsten Einschränkungen sind im Folgenden aufgezählt.

Kreislaufschwäche

Der Haupteffekt des Saunierens besteht darin, das Herz-Kreislauf-System zu trainieren. Die Durchblutung wird gefördert und das Herz gestärkt. Der Trainingseffekt könnte jedoch über das Ziel hinausgehen und eine Überforderung darstellen. Denn die Hitzeeinwirkung stellt ein Risiko dar, wenn sie vom Körper nicht ausreichend ausgeglichen wird.

Eine unmittelbare Auswirkung der Überhitzung sind Kreislaufprobleme. Diese äußern sich etwa in einer leichten Benommenheit, wenn Du versuchst aufzustehen. Du fühlst Dich unsicher auf den Beinen und das Bewusstsein ist wie vernebelt.

In diesem Zustand darfst Du kein Auto mehr fahren oder andere risikobehaftete Tätigkeiten ausführen. Warte, bis Dein Kreislauf sich wieder vollständig erholt hat. Hierzu könnte es nötig sein, sich zunächst auszuruhen und die Beine hochzulegen. In schweren Fällen ist möglicherweise der Gang ins Krankenhaus notwendig, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Kopfschmerzen

Der Saunabesuch könnte sich auch in Form von Kopfschmerzen äußern. Diese sind ein unspezifisches Symptom, von denen Millionen Menschen in Deutschland regelmäßig betroffen sind.

Im Kontext des Saunabesuches könnte eine Dehydrierung zu den Kopfschmerzen führen[3]Blau, J. N., Kell, C. A., & Sperling, J. M. (2004). Water‐deprivation headache: A new headache with two variants. Headache: The Journal of Head and Face Pain44(1), 79-83.. Dann wird das Blut dickflüssiger und der Kopf sowie das Gehirn nicht mehr ausreichend versorgt.

In der Folge zeigen sich Kopfschmerzen, die oftmals zusammen mit Bewusstseinsstörungen einhergehen. Wichtig ist es nun, ausreichend zu trinken und sich einen schattigen Platz zu suchen. Dann sollten die Symptome wieder von allein abklingen und die Schmerzen zurückgehen.

Nasenbluten

Die Belastung des Kreislaufs ist zunächst positiv und ein gewünschter Effekt. Dieser könnte jedoch über das Ziel hinausschießen. Nicht alle Blutgefäße halten der Erhöhung des Blutdrucks stand.

In der Nase befinden sich zahlreiche, sehr feine Blutgefäße. Diese sind notwendig, um die Schleimhäute zu versorgen. Überschreitet der Blutdruck eine gewisse Grenze, treten kleine Risse in diesen Gefäßen als Erstes auf.

Tritt das Nasenbluten auf, solltest Du unverzüglich die Sauna verlassen. Suche Dir einen ruhigen Platz und nachdem der erste Schockmoment überwunden ist, drücke mit Zeigefinger und Daumen die Nasenflügel zu. Dadurch förderst Du die Blutgerinnung[4]https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/nasenbluten/sofortmassnahmen.html und die Wunde stoppt selbstständig.

Keinesfalls solltest Du den Kopf in den Nacken legen. Dann fließt das Blut lediglich in den Magen und sorgt dort für Probleme. Dies ist eine veraltete Herangehensweise, die mittlerweile als überholt gilt.

Fruchtbarkeitseinschränkungen

Beim Mann könnte ein zu häufiges Saunieren die Spermienzahl beeinträchtigen[5]Garolla, A., Torino, M., Sartini, B., Cosci, I., Patassini, C., Carraro, U., & Foresta, C. (2013). Seminal and molecular evidence that sauna exposure affects human spermatogenesis. Human … Continue reading. Denn zur Bildung der Spermien sind niedrigere Temperaturen nötig. Diese sollten einige Grad unter der durchschnittlichen Körpertemperatur liegen. Alles darüber beeinträchtigt die Spermienentwicklung und verringert die Fruchtbarkeit.

Daher gilt die Empfehlung bei einem bestehenden Kinderwunsch es mit der Sauna nicht zu übertreiben. Ein oder zwei Mal in der Woche ist sicherlich kein Problem. Möchtest Du die Hitze jedoch täglich oder jeden zweiten Tag genießen, ist dies hinsichtlich der Fruchtbarkeit keine gute Entscheidung.

Den Beschwerden vorbeugen

Die Nebenwirkungen der Sauna halten für gewöhnlich nur über einen kurzen Zeitraum an. Verlässt Du die Hitze und gönnst Deinem Körper etwas Erholung, gehen die Beschwerden innerhalb kürzester Zeit zurück.

Doch was kannst Du unternehmen, damit die Probleme erst gar nicht auftreten?

Ausreichend trinken

Während des Saunagangs verlierst Du große Mengen Schweiß. Diese sind nötig, um den Körper auf eine angenehme Temperatur zu regulieren und ein Überhitzen zu vermeiden. Doch der Flüssigkeitsverlust äußert sich in verschiedenen Beschwerden.

Damit dies nicht der Fall ist, trinke beim Sauna gehen ausreichend. Neben Wasser ist ein Elektrolytgetränk zu empfehlen. Diese gleichen den Verlust zügig wieder aus, sodass Dein Körper bestens versorgt ist. Ein Mangel an Elektrolyten[6]https://www.onmeda.de/gesundheit/wellness/sauna-id202172/ zeigt sich nicht nur in Form von Kopfschmerzen, sondern auch in Krämpfen oder einem unregelmäßigem Herzrhythmus.

Nimm am besten eine große Wasserflasche mit und setze Dir das Ziel, diese noch in der Sauna zu leeren. So beugst Du der Dehydration vor und überstehst den Saunagang wesentlich besser.

Belastungsgrenze kennen

Es mag Deinen Ehrgeiz wecken, länger in der Sauna zu sitzen und die heißen Temperaturen auf Dich einwirken zu lassen. Damit die heilsamen Effekte auftreten, solltest Du aber Deine Belastungsgrenze kennen.

Dies gilt insbesondere für Saunaneulinge sowie Personen mit Vorerkrankungen. Ist der Kreislauf bereits geschwächt, sollte der Saunabesuch kürzer ausfallen und weniger intensiv sein. Am besten ist das Gespräch mit dem Arzt zu suchen, um zu erfahren, ob die Hitzeanwendung überhaupt sinnvoll ist oder mit zu starken negativen Folgen einhergeht.

Taste Dich langsam an Deine Wohlfühltemperatur heran und übertreibe es nicht. Die Sauna ist nur dann positiv für Deinen Körper, wenn keine Überlastung auftritt.

Bei Erkrankung Sauna meiden

Bemerkst Du bereits die ersten Anzeichen einer Erkältung, könnte der Gedanke aufkommen, mithilfe des Saunierens die Abwehrkräfte zu stärken. Bei einer akuten Infektion ist dies jedoch nicht möglich.

Treten erste Symptome auf, dann meide dringend den Gang in die Sauna. Du benötigst nun Ruhe und Erholung, damit Dein Immunsystem mit der Krankheit am besten umgeht.

Auch aus Rücksicht vor anderen Saunabesuchern solltest Du die Saunabesuche unterlassen. Denn Du möchtest die Erreger nicht weiter verbreiten und lieber auf Distanz gehen.

Das Stärken des Immunsystems ist nur dann möglich, wenn Du Dich körperlich fit fühlst. Bei einem ersten Anflug einer Erkältung meide die Saunen und gönne Deinem Körper Ruhe. Das Saunieren würde in diesem Fall mit negativen Folgen einhergehen und den Heilungsverlauf ohnehin nur verzögern.

Ohne Beschwerden die Sauna aufsuchen

Das Saunieren ist mit einigen positiven Wirkungen verbunden. Sowohl auf körperlicher als auch geistiger Ebene zeigen sich die heilsamen Folgen der Hitze. Doch nicht immer ist der Saunagang eine angenehme Erfahrung. In manchen Fällen könnten Beschwerden auftreten, die weniger wünschenswert sind.

Kopfschmerzen, eine Kreislaufschwäche oder das Nasenbluten sind Nebenwirkungen, die mit der Hitze im Zusammenhang stehen. Meist gehen diese auf eine Dehydrierung sowie einer Vorerkrankung zurück.

Trinke daher ausreichend und nutze die Sauna nur, wenn Du Dich körperlich fit fühlst. Gehe nicht über Deine Belastungsgrenze hinaus und Du wirst die Sauna als positive Erfahrung wertschätzen.

Häufige Fragen

Schon vor dem Saunagang könnten sich Erreger in Deinem Körper vermehrt haben. Du hast allerdings die Symptome ignoriert oder noch nicht wahrgenommen. Da die Sauna eine Belastung für Deinen Körper darstellt, haben die Erreger nun eine gute Gelegenheit bekommen, um sich noch stärker zu vermehren. Daher tritt die Erkrankung nach dem Saunagang auf. Zudem solltest Du während des Saunierens auf eine strenge Hygiene achten.

Bleibst Du zu lange in der Sauna, stellt dies eine Überforderung für Deinen Kreislauf dar. Kopfschmerzen sowie Bewusstseinsstörungen können auftreten. Du fühlst Dich geschwächt und selbst das Aufstehen ist zunächst eine Herausforderung. Achte auf Deinen Körper und bleibe nur so lange in der Sauna, wie Du Dich gut dabei fühlst.

Die Sauna ist eigentlich eine gesundheitsförderliche Anwendung. Trinkst Du jedoch nicht ausreichend, bleibst zu lange in der Sauna oder leidest unter Vorerkrankungen, könnte die Sauna schaden. Dann ist Dein Herz-Kreislauf-System von der Belastung überfordert und es könnten unerwünschte Nebenwirkungen auftreten.

Die Sauna ist dann ungesund, wenn Du Dich körperlich nicht fit fühlst. Etwa, weil eine Erkältung im Anmarsch ist oder andere Anstrengungen auf Deinen Körper einwirken. In diesen Fällen ist Ruhe und Erholung notwendig und mit dem Saunieren solltest Du lieber warten.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 Crinnion, W. J. (2011). Sauna as a valuable clinical tool for cardiovascular, autoimmune, toxicant-induced and other chronic health problems. Alternative Medicine Review: a Journal of Clinical Therapeutic16(3), 215-225.
2 https://www.diabetes-online.de/a/diabetes-und-sauna-na-klar-1627072
3 Blau, J. N., Kell, C. A., & Sperling, J. M. (2004). Water‐deprivation headache: A new headache with two variants. Headache: The Journal of Head and Face Pain44(1), 79-83.
4 https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/nasenbluten/sofortmassnahmen.html
5 Garolla, A., Torino, M., Sartini, B., Cosci, I., Patassini, C., Carraro, U., & Foresta, C. (2013). Seminal and molecular evidence that sauna exposure affects human spermatogenesis. Human Reproduction28(4), 877-885.
6 https://www.onmeda.de/gesundheit/wellness/sauna-id202172/

Ähnliche Beiträge