Das Nasenbluten ist ein unspezifisches Symptom, das aus den verschiedensten Gründen auftritt. Innerhalb der Nase befinden sich kleine, empfindliche Blutgefäße, die auf eine Veränderung des Blutdrucks reagieren. Steigt der Blutdruck plötzlich an, halten die Äderchen dieser Belastung nicht mehr stand und es tritt das Nasenbluten in Erscheinung.

Tritt das Nasenbluten bei Dir vermehrt nachts auf, solltest Du dies ernst nehmen. Es könnte auf eine Erkrankung hindeuten oder ein Zeichen dafür sein, dass die Schlafumgebung eine Belastung für Deine Gesundheit darstellt.

Weshalb tritt das Nasenbluten in der Nacht auf und was kannst Du dagegen unternehmen?

Was ist das Nasenbluten?

Die Nase ist ein wichtiges Sinnesorgan. Über dieses nimmst Du Gerüche wahr und kannst einschätzen, ob bestimmte Stoffe gefährlich sind. Ein übler Geruch deutet etwa darauf hin, dass eine Frucht wahrscheinlich nicht essbar ist und Du diese lieber meiden solltest. Auch verdorbene Lebensmittel riechen unangenehm, sodass Du ohne Geschmackstest erkennst, dass diese für Dich nicht gesund wären.

Um den Geruchssinn zu fördern, muss die Nase gut durchblutet werden. Dazu befinden sich dort fünf kleine Arterien[1]https://www.kenhub.com/de/library/anatomie/anatomie-der-nase, die die Nasenschleimhaut versorgen.

Diese Arterien sind besonders fein und daher weniger widerstandsfähig. Kommt es zu einer Beeinträchtigung, platzen diese und das Nasenbluten tritt auf. Das Blut fließt dann entweder durch die Nasenhöhle oder direkt in den Rachen.

Das Nasenbluten mag in diesem Moment eine große Belastung darstellen und gefährlich wirken. Du wachst davon auf und an eine ruhige Nacht ist kaum mehr zu denken. So bedrohlich das Nasenbluten wirkt, geht es innerhalb weniger Minuten meist von allein zurück.

Erfahre, welche Ursachen für das Nasenbluten verantwortlich sind und wie Du damit in der Nacht umgehst.

Weshalb tritt das nächtliche Nasenbluten auf?

Das Nasenbluten gilt als unspezifisches Symptom[2]https://www.netdoktor.de/symptome/nasenbluten/. Daher ist es wichtig, die grundlegende Ursache zu finden, um nicht nur das Nasenbluten zu verhindern, sondern andere gesundheitliche Beeinträchtigungen zu mindern. Denn in manchen Fällen ist das Nasenbluten ein Hinweis auf eine Erkrankung, welche ärztlich betreut werden muss.

In der Nase bohren

Das Nasenbluten tritt häufiger bei Kindern in Erscheinung. Dies liegt zum einen daran, dass die Blutgefäße in der Nase empfindlicher sind, zum anderen aber auch, dass Kinder noch häufiger in der Nase bohren.

Das Bohren in der Nase geht so weit, dass die Nasenschleimhaut deutlich gereizt wird. Kinder sollten daher lernen, möglichst das Nasenbohren zu vermeiden[3]https://www.familiencouch.com/kindern-popeln-abgewoehnen/. Da dieses Vorgehen häufig zur Stressbewältigung dient, sollten andere Verhaltensweisen als Alternative erlernt werden.

Alterserscheinung

In besonders jungen Jahren tritt das Nasenbluten häufiger auf, weil die Blutgefäße dünn und wenig widerstandsfähig sind. Zudem trägt das Bohren in der Nase zu einem höheren Risiko bei. Zwischen 2 und 10 Jahren ist ein gelegentliches Nasenbluten in der Nacht nichts Ungewöhnliches[4]McGarry, M. G. W. (2011). Nosebleeds in children. BMJ Clinical Evidence2011..

Mit der Pubertät legt sich das Risiko. Das Nasenbohren wird weniger und die Blutgefäße widerstandsfähiger.

Erst im fortgeschrittenen Alter nimmt das Risiko des Nasenblutens wider zu. Ab etwa 65 Jahren tritt das Bluten gehäuft auf. Ursache könnte eine Schwächung der Blutgefäße sowie ein zu hoher Blutdruck sein. Ab 85 Jahren ist das Nasenbluten zudem häufiger mit dem Besuch einer Notaufnahme verbunden[5]Tunkel, D. E., Anne, S., Payne, S. C., Ishman, S. L., Rosenfeld, R. M., Abramson, P. J., … & Monjur, T. M. (2020). Clinical practice guideline: nosebleed (epistaxis). Otolaryngology–Head … Continue reading. Der Blutverlust stellt in diesem Alter ein hohes gesundheitliches Risiko dar, welches häufiger einer ärztlichen Behandlung benötigt.

Geringe Luftfeuchtigkeit

Um optimal versorgt zu sein, muss die Nasenschleimhaut leicht feucht gehalten werden. Nur dann ist sie in der Lage, Eindringlinge, die Dein Immunsystem belasten, wieder hinauszubefördern.

Im Winter ist die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer häufig geringer. Dies ist auf das vermehrte Heizen zurückzuführen. Die trockene Heizungsluft stellt eine Reizung für Deine Nasenschleimhaut dar. Die trockene Luft erkennst Du aber auch daran, dass die Augen morgens gerötet sind oder Du häufiger im Schlaf hustest.

Achte im Winter darauf, dass eine angenehme Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer herrscht. Stelle Pflanzen oder kleine Schälchen mit Wasser auf, um der trockenen Heizungsluft entgegenzuwirken. Damit schützt Du die Gefäße in der Nase und wirkst den Blutungen entgegen.

Schadstoffe in der Luft

Nicht nur die trockene Luft an sich stellt eine Reizung dar. Auch die Zusammensetzung der Luft könnte zum Nasenbluten beitragen.

Dies ist etwa vermehrt im Sommer der Fall, wenn Du mit offenen Fenstern schläfst. Während der wärmeren Sommermonate nimmt die Belastung mit Feinstaub zu. Wohnst Du direkt neben einer vielbefahrenen Straße, könnte die Luftverschmutzung direkt für das Nasenbluten verantwortlich sein.

Halte das Fenster dann lieber geschlossen oder verwende hygienische Luftreiniger, um schädliche Partikel zu filtern. Sowohl im Sommer als auch im Winter musst Du daher besonders auf die Gesundheit Deiner Nase achten, um Blutungen vorzubeugen.

Allergie

Eine Allergie erweist sich als störend für den Schlaf. Zumeist sind hierfür Pollen oder eine Hausstaubmilbenallergie verantwortlich.

Die Allergene belasten Dein Immunsystem und führen eine Reizung Deiner Schleimhäute hervor. Dies bemerken Menschen nicht nur anhand der Nase, sondern auch an den Atemwegen oder den Augen.

Versuche Deine Schlafumgebung so zu gestalten, dass Du möglichst wenig mit den Allergenen in Berührung kommst. Verwende Pollengitter für Deine Fenster und Encasings für Deine Bettwäsche. Dann schirmst Du Dich vor den schädlichen Stoffen ab, niest seltener und kannst wieder ruhiger schlafen.

Medikamente

Als Ursache für das Nasenbluten kommen Nebenwirkungen verschiedener Medikamente in Betracht. Dies trifft überwiegend auf Mittel zu, die das Blut verdünnen oder zu einem höheren Blutdruck[6]https://link.springer.com/article/10.1007/s00060-020-7141-y führen. Damit ist die Gerinnung gestört und das Risiko der Blutungen ist höher.

In Betracht kommen hierfür u.a. Aspirin, Blutverdünner, Antidepressive oder Antibiotika. Eine Belastung stellen zudem Medikamente dar, die Du durch die Nase einnimmst.

Vermeide das ständige Einnehmen von Nasensprays. Diese befeuchten zwar kurzfristig die Schleimhäute, führen langfristig aber zu einem Austrocknen.

Bei der Einnahme von Blutverdünnern stellt das Nasenbluten eine größere Gefahr dar. Daher ist bei diesem Auftreten eine genauere Untersuchung beim Hals Nasen Ohrenarzt notwendig, um die Blutungen zu stoppen bzw. das Medikament zu wechseln.

Erkrankungen

Das Nasenbluten ist alleinstehend ein Symptom verschiedener Beeinträchtigungen. Es könnte sein, dass eine Erkrankung für das Auftreten verantwortlich ist. Folgend erhältst Du einen Überblick über mögliche Krankheiten, die das Risiko für das Nasenbluten erhöhen:

  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Schlafapnoe
  • Infektionskrankheiten
  • Herzinsuffizienz
  • Krebs
  • Zöliakie

Mitunter zählen lebensbedrohliche Erkrankungen zu den Ursachen für das nächtliche Nasenbluten. Große Sorgen musst Du Dir aber nicht machen, denn in der Regel ist das Nasenbluten harmlos und auf andere Ursachen zurückzuführen. Nur, wenn die Blutungen ständig auftreten und mit weiteren Symptomen einhergehen, ist eine tiefergehende Untersuchung sinnvoll, um eine Krankheit auszuschließen.

Alkohol- oder Nikotinkonsum

Der Alkohol– sowie Nikotinkonsum stören nicht nur Deinen Schlaf, sondern auch die Gesundheit der Nasenschleimhaut. Sie führen zu einer Reizung und gehen häufiger mit einem Bluthochdruck einher.

Raucher oder Alkoholiker besitzen nicht nur ein erhöhtes Risiko für das Nasenbluten[7]Silva, B. M., Hosman, A. E., Devlin, H. L., & Shovlin, C. L. (2013). Lifestyle and dietary influences on nosebleed severity in hereditary hemorrhagic telangiectasia. The Laryngoscope, 123(5), … Continue reading. Bei diesen Menschen ist auch die Wahrscheinlichkeit größer, dass eine ärztliche Behandlung erforderlich ist. Denn möglicherweise ist die Gerinnung gehemmt und das Nasenbluten stoppt kaum von allein.

Das Nasenbluten stoppen

Wirst Du im Schlaf von dem Nasenbluten überrascht, stellt dies eine große Beeinträchtigung dar. Du unterbrichst Deinen Schlaf und möchtest so schnell wie möglich die Blutung stoppen.

Anders als häufig gezeigt, darfst Du den Kopf keinesfalls in den Nacken legen. Dies würde nur dazu führen, dass das Blut in den Magen fließt und dort eine Reizung hervorruft.

Besser ist es, den Kopf leicht nach vorne zu neigen. Das Blut fängst Du zunächst mit einem Taschentuch auf. Der Abfluss sollte ungehemmt stattfinden, damit keine Verstopfung der Nase auftritt.

Ist der erste Fluss aus der Nase gelaufen, dann drücke mit den Fingern die Nasenlöcher zu. Dadurch übst Du einen leichten Druck aus und förderst die Blutgerinnung. In dieser Position verbleibst Du für wenige Minuten. Danach ist in den meisten Fällen die Blutung gestoppt und Du kannst Dich wieder schlafen legen.

Tritt die Blutung jedoch ungehindert auf, ist der Besuch beim Arzt notwendig. Selbst wenn zwischenzeitlich das Nasenbluten aufhört, solltest Du den Arzt aufsuchen, um zu erfahren, weshalb die Blutung so schwerwiegend war. Mit einer genaueren Untersuchung lässt sich herausfinden, was die Ursachen für dieses starke Nasenbluten war und eine entsprechende Behandlung durchführen.

Insbesondere im jungen Alter ist es förderlicher, etwas früher zum Kinderarzt zu gehen und Medikamente oder Nasensprays zu nehmen, die das Nasenbluten lindern. Dadurch wird Kindern die Angst genommen und der Schlaf leidet weniger unter dem Nasenbluten.

Vorbeugende Maßnahmen

In den meisten Fällen ist das Nasenbluten im Schlaf ungefährlich. Dennoch reißt es Dich aus dem Tiefschlaf und es könnte schwerfallen, nach diesem Ereignis wieder sanft einzuschlafen. Nutze die folgenden Tipps, damit das Nasenbluten seltener auftritt.

Geringen Druck ausüben

Die Blutgefäße in der Nase sind überaus empfindlich. Daher solltest Du keinen übermäßigen Druck ausüben. Sei beim Putzen der Nase lieber vorsichtiger und gehe nicht zu kraftvoll an die Sache heran. Damit senkst Du die Belastung der Gefäße und verhinderst Verletzungen.

Stress reduzieren

Als eine der Ursachen für das Nasenbluten kommt Stress in Betracht. Dieses schwächt das Immunsystem und geht mit einer Reihe von Folgeerkrankungen einher, die die Blutgefäße in Mitleidenschaft ziehen.

Nutze Entspannungstechniken und mindere die Stressfaktoren, um Dein Herz-Kreislauf-System zu schonen. Du reduzierst die Anspannung und damit auch das Risiko des Nasenblutens[8]https://www.dr-gumpert.de/html/nasenbluten_stress.html.

Gesündere Schlafumgebung

Für Deine Schlafqualität und die Gesundheit ist die Schlafumgebung maßgeblich. Achte auf eine angenehme Temperatur und halte die Luftfeuchtigkeit in einem gesunden Rahmen. Insbesondere im Winter solltest Du Maßnahmen ergreifen, um der trockenen Heizungsluft entgegenzuwirken.

Prüfe zudem, ob Du unter einer Allergie leidest. Meide den Kontakt mit den Allergenen, um Deinen Schlaf zu fördern und weniger gestört zu werden.

Lebensstil verändern

Letztlich ist auch der Lebensstil mitverantwortlich für das Nasenbluten. Leidest Du unter einem Übergewicht, Bewegungsmangel und ernährst Dich ungesund, mindert dies die Gesundheit der Nase.

In den meisten Fällen bessert sich das Nasenbluten, indem Du einen gesünderen Lebensstil pflegst. Treibe regelmäßig Sport, ernähre Dich ausgewogen und mindere den Stress. Dann musst Du nicht auf andere Behandlungsmöglichkeiten zurückgreifen, um die Symptome zu lindern.

Das nächtliche Nasenbluten

Für das Nasenbluten kommen einige Ursachen in Frage. Ein zu starkes Naseputzen, ein ständiges Nasenbohren oder eine ungünstige Schlafumgebung sind in diesem Zusammenhang zu nennen.

So vielfältig die Auslöser sind, so ungefährlich ist das Nasenbluten in der Regel. Halte den Kopf leicht nach vorne, fange das Blut mit einem Taschentuch auf und schließe die Nasenlöcher mit Deinen Fingern. Dann stoppt die Blutung meist nach wenigen Minuten.

Tritt das Nasenbluten häufiger auf, dann lasse Dich beim Arzt untersuchen. Seltener ist eine Krankheit für diese Beeinträchtigung im Schlaf verantwortlich.

Indem Du einen gesünderen Lebensstil pflegst, gehen die Beschwerden im empfindlichen Nasenbereich zurück und Du kannst wieder entspannt schlafen. Das Nasenbluten sollte seltener auftreten und in der Mehrzahl der Fälle ganz aufhören.

Häufige Fragen

Die Gründe für das nächtliche Nasenbluten sind vielfältig. Meist sind diese ungefährlich und verantwortlich ist etwa eine zu trockene Umgebungsluft oder das Schnarchen. Der zu hohe Druck führt zu einem Platzen der empfindlichen Äderchen, sodass das Nasenbluten auftritt.

In der Regel stoppt das Nasenbluten innerhalb weniger Minuten. Nehmen Menschen Blutverdünner ein, kann sich das Nasenbluten jedoch über einen längeren Zeitraum hinziehen. Stoppt die Blutung nicht, ist dringend der Arzt aufzusuchen.

Der Stress stellt eine Belastung für das Immunsystem und das Herz-Kreislauf-System dar. Die höhere Anspannung trägt zu einer Steigerung des Blutdrucks bei. Daher gilt Stress als einer der Gründe, die mitverantwortlich für das Nasenbluten sind.

Das Nasenbluten kann insofern vom Herz kommen, als häufig in diesem Zusammenhang Blutverdünner eingenommen werden. Auch ein erhöhter Blutdruck trägt zur Gefahr des Nasenblutens bei.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 https://www.kenhub.com/de/library/anatomie/anatomie-der-nase
2 https://www.netdoktor.de/symptome/nasenbluten/
3 https://www.familiencouch.com/kindern-popeln-abgewoehnen/
4 McGarry, M. G. W. (2011). Nosebleeds in children. BMJ Clinical Evidence2011.
5 Tunkel, D. E., Anne, S., Payne, S. C., Ishman, S. L., Rosenfeld, R. M., Abramson, P. J., … & Monjur, T. M. (2020). Clinical practice guideline: nosebleed (epistaxis). Otolaryngology–Head and Neck Surgery162(1_suppl), S1-S38.
6 https://link.springer.com/article/10.1007/s00060-020-7141-y
7 Silva, B. M., Hosman, A. E., Devlin, H. L., & Shovlin, C. L. (2013). Lifestyle and dietary influences on nosebleed severity in hereditary hemorrhagic telangiectasia. The Laryngoscope123(5), 1092-1099.
8 https://www.dr-gumpert.de/html/nasenbluten_stress.html

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