Für einen angenehme Nachtruhe ist eine komfortable Schlafumgebung wichtig. Diese ist dafür verantwortlich, dass Du wohlfühlst und in einer bequemten Position die Nacht verbringst.
Im Rahmen der Schlafumgebung gehört neben der Matratze und einer Bettdecke auch das Kopfkissen. Darauf legst Du Deinen Kopf ab und der weiche Untergrund vermittelt ein entspanntes Gefühl.
Nicht immer ist ein Kopfkissen jedoch von Vorteil. Wachst Du mit Nackenverspannungen oder Rückenschmerzen auf, könnte das Kissen dafür verantwortlich sein. Auch Hüftschmerzen stehen im Zusammenhang, mit einer wenig förderlichen Schlafumgebung.
Lohnt es sich, ohne Kissen zu schlafen und welche Auswirkungen besitzt dies auf Deine Schlafqualität? Erfahre, ob ein Kissen zum Schlafen notwendig ist und welche Vorteile es hat, darauf zu verzichten.
Weshalb nutzen wir das Kissen?
Die Schlafumgebung hat sich in den letzten hunderten und tausenden Jahren ständig verändert. Noch vor wenigen Jahrhunderten war der Schlaf rustikal und minimalistisch gestaltet. Ein Kissen zählte hierbei nicht zur üblichen Standardausstattung. Auch heute noch ist es in manchen Kulturen unüblich, ein Kissen zu benutzen. Lieber wird der Boden etwas weicher gestaltet, um darauf den Kopf abzulegen.
Das Kissen ist daher eine eher moderne Erscheinung in den Schlafzimmern Deutschlands. Für Dich ist es sicherlich undenkbar, auch nur eine Nacht auf das Kissen zu verzichten. Zu sehr hast Du Dich daran gewöhnt und selbst ein neues Modell geht zunächst mit einer Eingewöhnungsphase einher.
Die Benutzung des Kissens ist deshalb primär auf die eigenen Gewohnheiten zurückzuführen. Menschen behalten gerne ein bestimmtes Schlafverhalten bei und reagieren empfindlich gegenüber Veränderungen. Das Schlafen ohne Kissen scheint daher unmöglich.
Dies ist insofern interessant, als für Babys die Empfehlung gilt, dass diese lieber ohne Kissen schlafen. Denn die zusätzliche Unterstützung ist nur in Ausnahmefällen notwendig, etwa wenn ein Plattkopf droht[1]https://www.traeumeland.com/DE/stories/plattkopf-baby. Für einen angenehmen Schlaf reicht es aus, den Kopf auf die Matratze abzulegen und das Baby verspürt keinen Drang, ein Kissen zu benötigen.
Die Risiken eines ungünstigen Kissens
Spätestens mit dem Umzug aus der Wiege in das erste eigene Bett hält das Kopfkissen Einzug in das Schlafzimmer. Dann gewöhnen sich Kleinkinder an, den Kopf darauf abzulegen.
Bei der Auswahl des Kissens wird häufig nicht gründlich genug vorgegangen. Meist wird ein besonders großes und weiches Kissen verwendet, weil dieses als bequemer angesehen wird. Doch mit einem Fehlgriff sind einige gesundheitliche Konsequenzen verbunden[2]Lavin, R. A., Pappagallo, M., & Kuhlemeier, K. V. (1997). Cervical pain: a comparison of three pillows. Archives of physical medicine and rehabilitation, 78(2), 193-198..
Dazu zählt in erster Linie, dass der Kopf zu hoch oder niedrig liegt. Es gilt der Grundsatz, dass der Körper auf einer Ebene mit dem restlichen Körper liegen sollte. Sind der Kopf, die Schultern oder das Becken nach oben verschoben, tritt eine unnatürliche Haltung der Wirbelsäule auf. Damit sind Verspannungen vorprogrammiert und weitere Einschränkungen verbunden.
Ein zu hohes Kissen sorgt für eine verschobene Halswirbelsäule im Schlaf. Darunter leidet die eigentlich dringend benötigte Regeneration. Morgens wachst Du weniger ausgeruht auf und bist von einer Müdigkeit gezeichnet.
Die Verspannungen und Beeinträchtigungen der Halswirbelsäule, stehen in Verbindung mit verschiedenen Erkrankungen oder Verletzungen. So begünstigt dies etwa das Auftreten von Kopfschmerzen oder eines Bandscheibenvorfalls.
Wähle das passende Kissen aus oder probiere, ganz ohne Kissen zu schlafen. Möglicherweise profitiert Deine Gesundheit von diesem Verzicht und Du fühlst Dich ausgeruhter und entspannter.
Das passende Kopfkissen für Deine Schlafposition
Bevor Du ganz auf das Kissen im Schlaf verzichtest, könntest Du zunächst überprüfen, ob das Modell überhaupt Deinen Ansprüchen genügt. Denn häufig passt das Kopfkissen nicht zum Schlafverhalten und ist nicht auf die eigene Schlafposition abgestimmt. Folgend erfährst Du grundlegend, welches Kissen für die jeweilige Position im Schlaf optimal ist.
Rückenschläfer
Schläfst Du auf dem Rücken, ist dies grundsätzlich die beste Entscheidung. Denn der Rückenschlaf gilt am gesündesten und es fällt leichter, eine natürliche Haltung der Wirbelsäule beizubehalten.
Die Ansprüche an das Kissen sind somit relativ gering. Auf dem Rücken liegst Du bereits stabil, sodass keine überaus große Unterstützung notwendig ist.
Hilfreich ist ein Nackenkissen mit einer Höhe von etwa 5 bis 8cm. Dies ist abhängig von der Körpergröße und der Härte der Matratze. Je härter die Matratze, desto höher sollte das Kissen sein, um eine bessere Unterstützung zu bieten. Das Nackenkissen besteht aus einem anpassungsfähigem Memory-Foam, welcher sich genau an Deine Halswirbelsäule anschmiegt. Dadurch gehen Verspannungen zurück und eine optimale Stützkraft wird geboten.
Seitenschläfer
Die meisten Personen verbringen die Nacht jedoch in der Seitenlage. Diese scheint ein geborgenes Gefühl zu vermitteln und damit den höchsten Komfort zu bieten. Doch für den Körper bedeutet diese Schlafhaltung eine größere Herausforderung. Der Körper liegt weniger stabil, sodass die Muskulatur deutlich mehr arbeiten muss.
Für Seitenschläfer[3]https://www.lamodula.de/lexikon/besser-schlafen/seitenschlaefer ist es wichtig, dass diese ein Kissen verwenden, welches für die seitliche Lage abgestimmt ist. Es sollte Aussparungen an den Seiten besitzen, sodass dort eine Ablage der Schultern möglich ist. Eine Kissenhöhe von mindestens 11cm ist notwendig, da der Kopf weiter weg von der Matratze liegt. Ist das Kissen zu niedrig, knickt der Kopf seitlich ab und Verspannungen treten auf.
Bauchschläfer
Am ungesündesten ist der Schlaf auf dem Bauch. Dabei erfährt die Wirbelsäule kaum eine Unterstützung und die Gefahr ist hoch, dass bestimmte Stauchungen entstehen. Bauchschläfer sollten daher überlegen, doch lieber den Rückenschlaf zu erlernen, um Verspannungen und Rückenschmerzen vorzubeugen.
Das Kissen ist für den Bauchschläfer kein muss. Der Kopf liegt bereits auf einer Ebene mit dem Körper und eine zusätzliche Unterstützung ist nicht nötig. Fällt es schwer, ohne Kissen zu schlafen, dann sollte die Höhe lediglich maximal 5cm betragen. Dies ist in dieser Position vollkommen ausreichend.
Das spricht für das Schlafen ohne Kissen
Schläfst Du unter Schmerzen und wachst morgens übermüdet auf? Dann verändere etwas an Deinem Schlafverhalten. Möglicherweise gelingt es Dir leichter einzuschlafen und Du wachst erholter auf, wenn Du ohne Kissen schläfst. Die folgenden Vorteile sprechen für das Schlafen ohne Kissen.
Reduzierung von Verspannungen
Verwendest Du ein falsches Kissen, führt dies zu einer ungesunden Haltung des Kopfes. Dieser liegt zu hoch oder tief und die Muskulatur muss während des Schlafes hart daran arbeiten, eine stabile Lage beizubehalten.
Ohne Kissen zu schlafen, könnte für die Halswirbelsäule die erhoffte Erleichterung bringen. Liegt der Kopf gesünder, kann die Muskulatur entspannen und die Schmerzen gehen zurück. Am ehesten ist dies für Bauchschläfer und Rückenschläfer eine Option.
Gesünderes Hautbild
Schläfst Du auf dem Bauch oder der Seite, berührt das Gesicht das Kopfkissen durchgehend. Während der Nacht bedeutet dies, dass die Haut sich nicht optimal erholt.
Der Druck auf das Gesicht begünstigt die Faltenbildung. Zudem können Hautunreinheiten entstehen[4]https://www.schweizer-illustrierte.ch/style/beauty/sind-unsere-kissen-der-grund-fur-unreine-haut. Damit könnte eine schnellere Hautalterung einhergehen, sodass es einen Versuch wert ist, mal ohne das Kissen zu schlafen.
Für Bauchschläfer eine gute Option
Schläfst Du auf dem Bauch, dann ist das Kissen in den meisten Fällen eher hinderlich. Es ist zu hoch, sodass der Kopf in den Nacken gelegt wird. Dadurch verkürzt sich die Muskulatur und die Bewegungsfreiheit ist eingeschränkt.
Bauchschläfer sollten nur flache Kissen verwenden oder ganz darauf verzichten. Dann vermeidest Du eine Überstreckung der Halswirbelsäule und wachst trotz der Bauchlage ohne Beschwerden auf.
Schnarchen reduzieren
Das Schnarchen wird häufig durch ein ungünstiges Kissen verstärkt. Schläfst Du auf dem Rücken und tritt eine Überstreckung auf, blockieren die Zunge und das Gaumensegel die Atmung. Die Schnarchgeräusche sind lauter und die Atmung etwas eingeschränkter.
Ohne Kissen ist das Risiko einer Überstreckung deutlich geringer. Dadurch fällt das Schnarchen weniger intensiv aus.
Ist es bei Nackenproblemen förderlich, ohne Kissen zu schlafen?
Ob es Dir hilft, ohne Kissen zu schlafen, hängt von den Ursachen der Nackenverspannungen ab. Die Schlafposition gilt zwar als Risikofaktor, doch auch ein Bewegungsmangel oder eine falsche Sitzhaltung am Schreibtisch gelten als häufige Gründe für die Schmerzen.
Hängen die Nackenschmerzen mit dem Schlafen zusammen, kann es eine Option sein, ganz ohne Kissen zu schlafen. Dies ist insbesondere für Bauchschläfer interessant, da dort das Kopfkissen nur eine geringe Höhe aufweisen sollte.
Seitenschläfer sollten hingegen nicht auf das Kissen verzichten. Dieses ist notwendig, um eine ausreichende Unterstützung zu bieten. Besser ist es daher, das Geld in ein spezielles Seitenschläferkissen zu investieren.
Tipps für das Schlafen ohne Kissen
Möchtest Du ausprobieren, ob es für Dich vorteilhaft ist ohne Kissen zu schlafen, stellt dies zunächst eine größere Hürde dar, als gedacht. Denn zu Beginn wird es Dir äußerst schwerfallen, auf das geliebte Kissen zu verzichten. Du bist so daran gewöhnt, dass ohne die weiche Unterlage das Einschlafen kaum möglich ist.
Um Schlafstörungen vorzubeugen, solltest Du Dich zunächst langsam an das Schlafen ohne Kissen gewöhnen. Tausche daher Dein übliches Modell gegen eine niedrigere Variante ein. So tastest Du Dich Stück für Stück ganz an den Verzicht heran. Fühlst Du Dich wohl, dann lasse das Kissen komplett weg.
Möchtest Du ohne Kopfkissen die Nacht verbringen, bedeutet dies nicht, dass Kissen im Bett komplett tabu sind. Verwende etwa ein Kniekissen oder eine Kissenrolle, um eine stabile Schlafposition beizubehalten.
Bedeutsam ist zudem der Härtegrad Deiner Matratze. Diese sollte ruhig etwas fester sein, um der Wirbelsäule die benötigte Unterstützung zu bieten.
Angenehmer schlafen ohne Kissen
Wachst Du morgens mit Verspannungen oder Schmerzen im Nacken auf, könntest Du das Gefühl besitzen, dass dies mit Deinem Kopfkissen in Verbindung steht. Tatsächlich sind häufig ungünstige Kissen für diese Beschwerden verantwortlich. Das verwendete Modell ist zu hoch oder niedrig, sodass eine unnatürliche Haltung der Halswirbelsäule entsteht.
Bevor Du jedoch ganz ohne Kissen schläfst, solltest Du Dich lieber nach einer passenden Ausführung umschauen. Wähle ein Modell aus, welches auf Deine Schlafposition abgestimmt ist.
Denn das Kopfkissen besitzt eine wichtige Funktion für den Schlaf. Es unterstützt die Halswirbelsäule und sorgt für eine höhere Stabilität. Damit tritt eine bessere Entspannung auf, womit das Schlafen erholsamer ist.
Ganz ohne Kissen zu schlafen, bietet sich nur für Bauchschläfer und vereinzelt für Rückenschläfer an. Dann sollte aber die Matratze etwas härter sein, um die Wirbelsäule zu unterstützen.
Probiere daher das Schlafen ohne Kissen nur aus, wenn Du Dir davon einen Rückgang der Beschwerden erwartest.
Häufige Fragen
Weiterführende Links
1 | https://www.traeumeland.com/DE/stories/plattkopf-baby |
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2 | Lavin, R. A., Pappagallo, M., & Kuhlemeier, K. V. (1997). Cervical pain: a comparison of three pillows. Archives of physical medicine and rehabilitation, 78(2), 193-198. |
3 | https://www.lamodula.de/lexikon/besser-schlafen/seitenschlaefer |
4 | https://www.schweizer-illustrierte.ch/style/beauty/sind-unsere-kissen-der-grund-fur-unreine-haut |