Die Zerrung stellt eine der am häufigst auftretenden Sportverletzungen dar. Sie entsteht aufgrund einer Überdehnung des Muskels. Am meisten betroffen sind die Oberschenkel- sowie die Rückenmuskulatur.

Nach einem Sprint beim Fußball oder einem kräftigen Sprung beim Basketball kann diese Überlastung in einer Zerrung münden. Bemerkbar macht sich dies zunächst durch ein stärkeres Ziehen und einem leichten Schmerz. Die Funktion ist beeinträchtigt und ein Fortsetzen der sportlichen Tätigkeit kaum möglich.

Als Sofortmaßnahme wird schnell versucht, mit dem Kühlen den Schmerz zu reduzieren. Doch ist die Kälte vorteilhaft für die Zerrung oder solltest Du lieber mit der Wärme den Heilungsprozess unterstützen?

Die Zerrung als Sportverletzung

Die Muskulatur ist während der sportlichen Tätigkeit einer hohen Belastung ausgesetzt. Im Regelfall halten die Muskelfasern diesen Druck aus und erst im Anschluss zeigen sich Beschwerden, wie ein Muskelkater oder eine starke Erschöpfung.

Tritt jedoch eine plötzliche Überlastung auf, kann dies zu einer Überdehnung der einzelnen Muskelfasern führen. Diese wurden über die Grenzen der Elastizität gedehnt, was allerdings ohne Schädigung des Gewebes einhergeht.

Eine stärkere Form der Zerrung ist der Muskelfaserriss[1]https://www.sportomedix.com/de/blog/post/muskelfaserriss. Dann liegt nicht nur eine Überdehnung vor, sondern einzelne Fasern sind gänzlich gerissen. Bei dieser Form ist der Schmerz wesentlich intensiver und meist ist dies mit einer deutlich sichtbaren Einblutung verbunden.

Ursächlich für die Zerrung[2]https://www.akademie-sport-gesundheit.de/magazin/muskelzerrung-ursache-beschwerden-behandlung.html sind häufig ungewohnte Bewegungsabläufe oder eine plötzlich zu starke Beanspruchung. Daher tritt die Zerrung eher bei explosiven Bewegungen und kaum während einer dauerhaft gleichmäßigen Belastung auf.

Risikofaktoren, die zur Zerrung beitragen, sind ein ungenügendes Aufwärmen sowie fehlende Dehnübungen. Die Muskulatur ist dann wenig flexibel, sodass schneller eine Überdehnung auftritt. Des Weiteren tragen folgende Faktoren zur Bildung einer Zerrung bei:

  • Ermüdete Muskulatur
  • Mangelhafter Trainingszustand
  • Ungünstiges Schuhwerk

Versuche Deine Muskulatur daher innerhalb der Belastungsgrenzen zu fordern. Gehst Du über die Grenze hinaus, warten Verletzungen, wie Zerrungen[3]Garrett Jr, W. E. (1996). Muscle strain injuries. The American journal of sports medicine24(6_suppl), S2-S8. oder gar der Muskelfaserriss auf Dich.

Wärme oder Kälte als Sofortmaßnahme?

Tritt eine akute Muskelzerrung in Erscheinung, ist dies mit einem starken Ziehen und Schmerz verbunden. Als Orientierung dient die PECH-Regel[4]https://www.hansaplast.de/ratgeber/sport/pech-regel-bei-sportverletzungen, welche angibt, wie zunächst die Verletzung zu handhaben ist. PECH steht hierbei als Akronym für:

  • Pause
  • Eis
  • Kompression
  • Hochlegen

Laut dieser Regel ist also eine Kühlung der Zerrung angebracht.

In der Tat erweist sich beim Auftreten der Zerrung die Kühlung als vorteilhafter. Sie lindert den Schmerz und verhindert die Bildung eines größeren Hämatoms. Bei einer Zerrung tritt zwar keine Schädigung des Gewebes auf, doch bei einem Muskelfaserriss ist die Kälte hilfreich, um die Einblutung zu mindern.

Der Hauptzweck besteht jedoch darin, den Schmerz zu lindern. Die Kälte reduziert die Schmerzwahrnehmung, sodass zumindest einfache Bewegungen möglich sind. Dadurch lässt sich die sportliche Tätigkeit beenden und die Erholung einleiten.

Dank der Kälte verringert sich zudem die Schwellung. Damit ist der Heilungsverlauf mit einem geringeren Aufwand verbunden.

Wichtig ist hierbei, dass zunächst die Muskulatur geschont wird. Die Kälte führt zwar dazu, dass die Schmerzen weit weniger wahrnehmbar sind, dies sollte aber nicht zum falschen Ehrgeiz führen, die sportliche Tätigkeit weiterzuführen. Andernfalls könnte sich die Zerrung zu einer schwerwiegenderen Verletzung ausweiten.

Anwendung der Kälte

Tritt eine akute Zerrung auf, ist Kälte die erste Maßnahme, um eine Linderung herbeizuführen. Die Schwellung fällt geringer aus und die Schmerzen nehmen ab.

Zu beachten ist bei der Kühlung, dass die Kälte nicht direkt auf die Haut einwirken darf. Wickel Kühlpacks oder Eiswürfel in ein Handtuch, um diese auf die Verletzung zu legen. Dadurch besteht kein direkter Kontakt mit der Haut, womit Du Erfrierungen vorbeugst. Gleichzeitig wirkt die Kälte auf den verletzten Bereich und reduziert die Schmerzen.

Nach dem Auftreten der Verletzung darfst Du diesen Bereich noch etwas länger kühlen. In der Regel reichen rund 10 bis 20 Minuten aus, um eine deutliche Verbesserung zu spüren.

Im Verlaufe der nächsten Tage wiederholst Du die Anwendung mehrmals. Das Kühlen hilft Dir, die Schmerzen besser zu ertragen, sodass Du nicht auf Schmerzmittel zurückgreifen musst. Nach wenigen Tagen sollte die Zerrung bereits so weit ausgeheilt sein, dass das Kühlen nicht mehr notwendig und ein normaler Alltag wieder möglich ist.

Wann die Wärme sinnvoll ist

In der Frühphase der Sportverletzungen erweist sich die Kälte als gutes Mittel, um die Schwellung gering zu halten und den Schmerz zu lindern. Für den weiteren Heilungsprozess erweist sich die Wärme jedoch als förderlicher.

Denn durch den Einfluss der Wärme erweitern sich die Blutgefäße und eine bessere Versorgung der Verletzung tritt ein. Daher bietet es sich an, nach dem ersten Abklingen der Schmerzen die Wärme zu nutzen. Wenige Tage nach dem Auftreten der Zerrung, lässt du die Wärme auf die betroffene Stelle einwirken, um die Heilung zu beschleunigen.

Hierfür bietet sich eine Wärmflasche an, um für eine angenehme Hitze zu sorgen. Alternativen sind Wärmepflaster, ein heißes Bad oder die Rotlichtlampe.

Treten die Beschwerden der Zerrung noch nach wenigen Tagen auf, dann nutze die warmen Temperaturen, um die Heilung zu beschleunigen. Dann solltest Du zügig wieder Sport treiben können und die Belastung besser überstehen.

Auch vorbeugend ist die Wärme wunderbar geeignet, um das Risiko einer Zerrung zu senken. Die Wärme fördert die Elastizität der Muskulatur und wirkt Verspannungen entgegen. Dadurch bleibt das Muskelgewebe geschmeidig und die Funktionsfähigkeit erhalten.

Von der Wärme Abstand nehmen solltest Du, wenn bereits eine Entzündungsreaktion auftritt. Dies ist etwa im benachbarten Gelenk möglich. Sprich dann mit Deinem Arzt ab, ob die Wärmeeinwirkung sinnvoll ist.

Kühlen oder Wärmen der Zerrung

Die Zerrung stellt eine häufige Beeinträchtigung beim Sport dar. Glücklicherweise handelt es sich eher um eine leichte Verletzung, die auf die Überdehnung der Muskulatur zurückzuführen ist.

Bei einer akuten Zerrung bietet die PECH-Regel eine gute Anleitung und das Kühlen erweist sich als vorteilhafter. Die Kälte mindert den Schmerz und verringert das Auftreten der Schwellung.

Treten die Beschwerden auch nach wenigen Tagen noch auf, dann ist die Wärme eine bessere Lösung. Diese fördert die Durchblutung und damit den Heilungsprozess. Gleichzeitig ist es sinnvoll, den Arzt aufzusuchen, um die weitere Behandlung zu besprechen.

Häufige Fragen

Bei einer gerade aufgetretenen Zerrung ist es besser, diese zu kühlen. Die Kälte lindert den Schmerz und vermindert die Durchblutung. Dadurch fallen eine mögliche Schwellung sowie Einblutungen geringer aus.

Zunächst solltest Du die PECH-Regel befolgen. Gönne dem betroffenen Muskel ein bis zwei Tage Ruhe, kühle ausreichend und lagere ihn hoch. Danach kannst Du mit einfachen Bewegungen die Heilung unterstützen. Sei geduldig und beanspruche den Muskel nicht sofort wieder über.

Die Wärme würde die Durchblutung steigern und damit die Schwellung stärker ausfallen. Zur Erstbehandlung ist die Kälte besser geeignet, um die Schmerzen zu verringern. Erst im weiteren Heilungsverlauf bietet sich die Wärmeanwendung an, um mithilfe der besseren Durchblutung die Regeneration zu fördern.

Das Kühlen kann rund 10 bis 20 Minuten andauern. Beachte, dass Du die Kälte nicht direkt auf der Haut anwendest, sondern Kühlpacks in ein Handtuch legst. Andernfalls könnten oberflächliche Erfrierungen auftreten.

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