Stress und ungesunde Ernährung gehen miteinander einher. Studien[1]Kiecolt-Glaser, J. K. (2010). Stress, food, and inflammation: psychoneuroimmunology and nutrition at the cutting edge. Psychosomatic medicine72(4), 365. zeigen, dass die ständige Hektik und die Überlastung die Wahl der Lebensmittel beeinflussen. Es werden eher kalorienreiche Speisen bevorzugt, die zwar schnell Energie bereitstellen, aber weniger Nährwerte besitzen, als eine gesündere Alternative.

Zügig zeigen sich jedoch die Auswirkungen dieser Entscheidung. Die Mahlzeit liegt schwer im Magen und nach der Mittagspause benötigst Du eine längere Erholungsphase.

Über einen längeren Zeitraum wirkt sich der Stress direkt auf die Gesundheit des Verdauungstraktes und Magens aus. Das Sodbrennen durch Stress ist eine Folge dieser Belastung. Doch in welchem Zusammenhang stehen das Sodbrennen und die stetige Anspannung genau?

Entstehung von Sodbrennen

Die Verdauung ist ein komplexer Vorgang. Bereits durch das Kauen zerkleinerst Du die Nahrung, sodass die Verdauung im Mund beginnt. Im Magen sorgt die Säure[2]https://www.gesundheitsinformation.de/wie-funktioniert-der-magen.html für eine weitere Zersetzung. Während fettige, schwere Speisen, wie etwa ein dickes Steak, länger im Magen verbleiben, wird leichtere Kost, schneller aufgelöst.

Das Sodbrennen durch Stress entsteht, wenn der Speisebrei sowie die Säure nicht im Magen verbleiben. Sie tritt aus und gelangt in die Speiseröhre. Dieser Rückfluss wird als Reflux bezeichnet.

Ursächlich ist hierfür eine Einschränkung des Schließmuskels. Dieser verhindert eigentlich, dass die Säure austritt und sorgt dafür, dass die Flüssigkeit im Magen verbleibt.

Nimmst Du hingegen größere und belastendere Mahlzeiten zu Dir, führt dies zu einer Dehnung des Magens. Die Magenwand ist äußerst flexibel und reagiert damit auf die Nahrungsmenge, die Du aufnimmst.

Dehnt sich der Magen zu stark aus, stört dies den Verschluss. Die Magensäure tritt aus und gelangt in die Speiseröhre. Dort führt die Säure zu einer Reizung, welche von einem unangenehmen Aufstoßen begleitet wird.

Das Sodbrennen ist weitverbreitet. Ein gelegentliches Auftreten sollte noch kein Grund zur Sorge sein. Insbesondere, wenn Du ausnahmsweise mal etwas größere Mahlzeiten ist, ist das Sodbrennen zu erwarten.

Problematisch wird es hingegen, wenn das Sodbrennen ein ständiger Begleiter ist. Treten Schmerzen sowie weitere Beschwerden regelmäßig auf, musst Du unbedingt den Arzt aufsuchen. Zudem helfen eine Ernährungsumstellung[3]https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Ernaehrung-bei-Sodbrennen,sodbrennen130.html sowie eine Anpassung des Lebensstils, um das Sodbrennen zu lindern.

Ignorierst Du das Sodbrennen durch Stress, geht dies mit schweren Folgeschäden einher. Die Säure führt zu Verletzungen, welche sich zunächst in Entzündungen und Geschwüren äußern. Langfristig droht das Auftreten von Tumoren, sodass das Risiko eines Speiseröhrenkrebs wesentlich erhöht[4]Kuo, C. L., Chen, Y. T., Shiao, A. S., Lien, C. F., & Wang, S. J. (2015). Acid reflux and head and neck cancer risk: a nationwide registry over 13 years. Auris Nasus Larynx42(5), 401-405. ist.

Gründe für das Sodbrennen

Die Ursachen für das Auftreten von Sodbrennen sind vielfältig. Da der Magen Darm Trakt sehr empfindlich auf Dein Wohlbefinden reagiert, sind sowohl körperliche als auch psychische Gründe für die Beschwerden verantwortlich. Diese sind im Folgenden zusammengefasst.

Ungesunde Ernährung

Offensichtlich beeinflusst Deine Ernährung wesentlich die Gesundheit des Magens. Nimmst Du fettige Nahrung und größere Speisen zu Dir, stellt dies eine Herausforderung für die Verdauung dar.

Der Magen dehnt sich aus, der Verschluss ist gestört und die Magensäure tritt aus. Ebenso bildet der Körper vermehrt Magensäure, um die fettreichen Lebensmittel schneller zu zersetzen.

Neben dem Sodbrennen können weitere Symptome, wie etwa Übelkeit, Erbrechen oder ein Völlegefühl auftreten. Achte auf diese Hinweise, um frühzeitig Deine Ernährung anzupassen.

Psychische Belastung

Das Verdauungssystem verfügt über ein eigenes Nervensystem. Es arbeitet damit unabhängig vom Kopf und wird häufig als zweites Gehirn bezeichnet. Damit lässt sich auch erklären, warum bestimmte Emotionen zu einem flauen Magen oder etwa Schmetterlingen im Bauch führen.

Tritt ein chronischer Stress auf, führt dies zu einer Störung des Verdauungssystems. Das empfindliche System gerät aus dem Takt, sodass verschiedene Beschwerden auftreten. Diese sind u.a.:

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Verstopfungen
  • Blähungen

Der chronische Stress wirkt sich direkt auf den Magen aus. Verantwortlich ist hierfür eine mangelhafte Durchblutung. Diese sorgt für die gestörte Funktion und neben dem Sodbrennen auch zu Magenschmerzen und weiteren Einschränkungen.

Maßgeblich ist zudem, dass der Stress zu einer veränderten Produktion der Magensäure[5]Holtmann, G., Kriebel, R., & Singer, M. V. (1990). Mental stress and gastric acid secretion. Digestive diseases and sciences35(8), 998-1007. führt. Während manche Personen mit einer höheren Produktion der Magensäure reagieren, ist bei anderen Betroffenen ein Rückgang zu bemerken. Meist gilt, dass die Mahlzeit über eine größere Dauer im Magen verbleibt, sodass für längere Zeit die Säure produziert wird. Dies führt zu den geschilderten Problemen.

Medikamenten Einnahme

Möglich ist auch, dass Medikamente die Gesundheit Deines Magens angreifen und zum Sodbrennen durch Stress führen. Im Zusammenhang dafür stehen etwa Blutdrucksenker, Antibiotika sowie Schmerzmittel.

Greifst Du unter Stress häufiger zur Zigarette[6]Kahrilas, P. J., & Gupta, R. R. (1990). Mechanisms of acid reflux associated with cigarette smoking. Gut31(1), 4-10. oder möchtest mit einem Glas Wein Deine Nerven zu beruhigen, ist dies für den Magen ebenso wenig förderlich. Versuche, diese äußeren Einflüsse zu reduzieren, um wieder ein gesünderes Gleichgewicht im Magen zu erzielen.

Wodurch entsteht der Stress?

Stress wirkt sich auf den Magen aus, indem er die Magenbewegungen verlangsamt. Ursächlich sind hierfür Stresshormone, die in bestimmten Situationen ausgeschüttet werden. Diese beeinflussen die Motilität[7]https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/diabetes/lexikon/motilitaet-809713.html und damit die Funktion im Verdauungstrakt. Zudem sorgt die mangelhafte Durchblutung für weitere Störungen, die zum Sodbrennen beitragen. Doch ist jeder Stress schädlich für Dich und wann tritt dieser auf?

Stress kann aus den verschiedensten Situationen heraus entstehen. Dabei handelt es sich zunächst um eine natürliche Reaktion, um eine vermeintliche Gefahrensituation zu überwinden. Der Stress versetzt Deinen Körper in Alarmbereitschaft. Du wirst leistungsfähiger und bewältigst die Gefahr leichter.

Solche lebensgefährlichen Situationen sind mittlerweile im Alltag selten. Dennoch ist der chronische Stress ein echtes Volksleiden.

Berufliche Belastung

Dieser entsteht etwa, wenn die Belastung im Beruf oder dem Studium zu hoch ist. Es tritt eine Überforderung ein und Du fühlst Dich der Situation nicht mehr gewachsen. Der Kontrollverlust und die damit verbundene Versagensangst stellen eine große Last dar. Kurzzeitig etwas Stress zu verspüren, etwa wenn eine Präsentation oder eine Prüfung bevorstehen, ist relativ normal. Doch wird dies zu einem Dauerzustand, musst Du dies ernst nehmen und eine Veränderung herbeiführen.

Soziales Umfeld

Ebenso könnte es sein, dass Dein soziales Umfeld keine Unterstützung für Dich darstellt, sondern eher negativ auf Dich wirkt. Dies könnte etwa eine Beziehung zu Deinem Partner sein, welche Dich emotional belastet, oder wenn Freundschaften viel Zeit beanspruchen.

Dann ist es wichtig auch auf Deine Bedürfnisse einzugehen und zu äußern, dass Du etwas mehr Ruhe und Zeit für Dich benötigst. Dein soziales Umfeld sollte Dir in dieser Zeit zur Seite stehen und etwas die Last von der Schulter nehmen.

Positive Ereignisse

Neben den negativen Belastungsmomenten, können auch positive Situationen, zum Stress beitragen. Dies könnte etwa eine bevorstehende Hochzeit sein oder wenn Du gerade Deinen Abschluss erreicht hast. Dann führen diese Veränderungen im Leben ebenso zu einem flauen Magen und könnten eine Belastung darstellen. Gönne Dir daher auch bei solch eigentlich positivem Stress eine Auszeit, um wieder zur Ruhe zu kommen.

Das Sodbrennen durch Stress lindern

Sodbrennen ist im akuten Moment vielleicht nur etwas unangenehm. Doch auf Dauer schädigt es die Speiseröhre und begünstigt die Bildung von Tumoren. Mit den folgenden Tipps lassen sich sowohl der Stress als auch das Sodbrennen lindern.

Mehr Entspannung im Leben

Tritt das Sodbrennen vermehrt in Stresssituationen auf, ist es naheliegend, diese Anspannung zu reduzieren. Dafür musst Du dringend mehr auf Deine Bedürfnisse achten und die Gesundheit in den Vordergrund stellen.

Ist die Belastung im Beruf oder der Familie zu hoch, kommuniziere dies und schalte einen Gang zurück. Lagere Arbeiten aus und verteile diese. Dadurch findest Du wieder mehr Zeit für Dich.

Die Zeit wiederum solltest Du nutzen, um gezielt mit Entspannungstechniken dem Stress entgegenzuwirken. Hilfreich sind etwa die Meditation[8]Chiesa, A., & Serretti, A. (2009). Mindfulness-based stress reduction for stress management in healthy people: a review and meta-analysis. The journal of alternative and complementary … Continue reading oder leichte sportliche Tätigkeiten. Etwas mehr Bewegung fördert nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern reduziert das Niveau der belastenden Stresshormone. Somit findest Du wieder zur Ruhe zurück und bist in der Lage, Deine Energiereserven aufzutanken.

Gesünderer Lebensstil

Ebenso ist es beim Sodbrennen notwendig, die Ernährung genauer zu überprüfen. Verzichte auf Lebensmittel, die zu den Beschwerden beitragen. Dazu gehören:

  • Fettes Fleisch oder Wurst
  • Frittierte Lebensmittel
  • Frisches Brot oder Gebäck
  • Säurehaltiges Obst
  • Saure oder scharfe Speisen

Verzichte zudem auf Alkohol und stelle das Rauchen ein. Dann gibst Du dem Magen die Möglichkeit sich zu regenerieren und das Sodbrennen tritt seltener auf.

Wenn der Stress zum Sodbrennen führt

Die Verdauung ist ein komplexes System, welches Aufschluss über Dein Wohlbefinden und den Gesundheitszustand gibt. Leidest Du unter chronischem Stress, macht sich dies in der Magenregion bemerkbar. Übelkeit, Magenschmerzen oder ein Sodbrennen sind die Folge.

Ausgelöst werden die Beschwerden durch die Freisetzung der Stresshormone. Diese beschleunigen zwar den Stoffwechsel, doch beeinträchtigen die Darmaktivität. Die Durchblutung ist im Verdauungstrakt reduziert und Störungen treten auf.

Das Sodbrennen entsteht, wenn der Schließmuskel nicht mehr richtig arbeitet und zu viel Magensäure produziert wird. Tritt eine zusätzliche Belastung durch fettreiche Mahlzeiten auf, ist das Sodbrennen kaum zu vermeiden.

Achte besonders in Stresssituationen auf eine gesunde Ernährung. Dann setzt Du Deinen Magen nicht zusätzlich unter Druck, sondern förderst seine Gesundheit. Somit gelingt es Dir leichter den Stress zu überwinden und Du fühlst Dich besser.

Langfristig musst Du daran arbeiten, die Stressbelastung zu senken. Identifiziere die Stressoren und reduziere deren Einfluss. Dann gelingt es Dir zukünftig wieder zufriedener zu werden und weniger unter der dauerhaften Anspannung zu leiden.

Häufige Fragen

Die Psyche besitzt einen großen Einfluss auf die Gesundheit des Verdauungstraktes. Ist die psychische Gesundheit angeschlagen, führen die Stresshormone zu einer Störung der Verdauung. Sie verlangsamen die Darmaktivität, weshalb verschiedene Beschwerden auftreten. Der Schließmuskel funktioniert nicht mehr einwandfrei und die Magensäure gelangt in die Speiseröhre. Somit kann die Psyche zum Sodbrennen führen.

Die Gründe für den Reflux sind vielfältig. Meist geht dieser mit einer unausgewogenen Ernährung und einer starken Dehnung des Magens einher. Aber auch der Stress schwächt die Verdauungsfunktion. Stress trägt zum Reflux bei und verstärkt die Symptome.

Die Übersäuerung könnte auftreten, wenn Du fettreiche und schwere Mahlzeiten isst. Dann nimmt die Säureproduktion zu. Die Gefahr besteht hierbei, dass die Säure leichter in die Speiseröhre gelangt und dort ein Sodbrennen auslöst. Weitere Folgen sind das vermehrte Aufstoßen sowie Magenschmerzen. Auch ein leichtes Brennen in der Magenregion ist möglich.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 Kiecolt-Glaser, J. K. (2010). Stress, food, and inflammation: psychoneuroimmunology and nutrition at the cutting edge. Psychosomatic medicine72(4), 365.
2 https://www.gesundheitsinformation.de/wie-funktioniert-der-magen.html
3 https://www.ndr.de/ratgeber/gesundheit/Ernaehrung-bei-Sodbrennen,sodbrennen130.html
4 Kuo, C. L., Chen, Y. T., Shiao, A. S., Lien, C. F., & Wang, S. J. (2015). Acid reflux and head and neck cancer risk: a nationwide registry over 13 years. Auris Nasus Larynx42(5), 401-405.
5 Holtmann, G., Kriebel, R., & Singer, M. V. (1990). Mental stress and gastric acid secretion. Digestive diseases and sciences35(8), 998-1007.
6 Kahrilas, P. J., & Gupta, R. R. (1990). Mechanisms of acid reflux associated with cigarette smoking. Gut31(1), 4-10.
7 https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/diabetes/lexikon/motilitaet-809713.html
8 Chiesa, A., & Serretti, A. (2009). Mindfulness-based stress reduction for stress management in healthy people: a review and meta-analysis. The journal of alternative and complementary medicine15(5), 593-600.

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