Dein Alltag ist geprägt von einer ständigen Anspannung. Bereits die kleinsten Abweichungen oder Probleme bringen Dich aus der Fassung. Mal für einen kurzen Moment im Stau zu stehen oder zu warten ist für Dich kaum möglich, ohne darauf mit einer sichtlich gereizten Stimmung zu reagieren.

Es gibt immer mal wieder Tage und Situationen, in denen nichts zu klappen scheint. Solche Probleme sind allen Menschen bekannt. Worin jedoch der Unterschied besteht, ist der Umgang damit.

Personen, die von einer inneren Ausgeglichenheit geprägt sind, reagieren auf solche Erfahrungen gelassener. Die Praxis zeigt, dass dieser Umgang zu einer höheren Zufriedenheit und Lebensglück führt. Es benötigt schon eine größeres Unglück, um gelassene Personen aus dem Gleichgewicht zu bringen.

Möchtest Du selbst gelassener und ruhiger reagieren, ist dies erlernbar. Befolge die nachstehenden Tipps, um Dein eigenes Verhalten anzupassen und mit einer größeren Ruhe zu reagieren.

Der Umgang mit den eigenen Emotionen

Freude, Wut, Trauer – Als Mensch hast Du keinen Einfluss darauf, welche Emotionen gerade in Deinem Inneren aufkommen. Ebenso gibt es keine „negativen“ Gefühle, die unterdrückt werden sollten. Kein Mensch befindet sich dauerhaft in einer glücklichen Stimmung. Aggressionen oder Ärger sind natürliche Emotionen, die in jeder Person auftreten.

Am deutlichsten ist dies bei Kindern zu sehen. Diese verfügen kaum über eine geringere Regulation[1]Thompson, R. A. (1991). Emotional regulation and emotional development. Educational psychology review3(4), 269-307. der eigenen Emotionen und lassen den Gefühlen freien Lauf. Wenn Sie wütend sind, schreien Sie laut und Aggressionen leben Sie aus, indem Sie das Spielzeugauto durch das Kinderzimmer werfen.

Im Laufe der Entwicklung lernen Kinder, dass ein bestimmtes Verhalten innerhalb der Gesellschaft wenig angebracht ist. Die Wut an anderen Kindern auszulassen führt dazu, dass diese nicht mehr mit einem spielen möchten. Dies führt zur Erkenntnis, dass ein anderer Umgang mit bestimmten Emotionen von Vorteil ist.

Nicht immer stellt sich jedoch ein gesunder Umgang mit den eigenen Gefühlen ein. Manche Personen versuchen regelrecht die Wut zu unterdrücken[2]https://www.oberbergkliniken.de/artikel/die-macht-von-unterdrueckten-gefuehlen-wie-sich-innere-wut-auf-die-psychische-gesundheit-auswirken-kann, bis diese sich plötzlich in einem lauten Knall entlädt.

Welche Emotionen in Dir aufkommen, lässt sich kaum beeinflussen. Der Umgang damit ist allerdings erlernbar, sodass Du Dein Verhalten anpassen kannst. Lerne mit den nachstehenden Tipps ein gelasseneres Leben zu führen und entspannter in Notsituationen zu reagieren.

Wege zur inneren Gelassenheit

Ruhiger und gelassener zu reagieren, ist in einigen Situationen hilfreich. Anstatt den Gefühlen freien Lauf zu lassen und die Kontrolle zu verlieren, bewahrst Du einen kühlen Kopf. Damit spürst Du weniger eine Belastung und kannst fokussiert die Probleme angehen. Die nachstehenden Tipps helfen Dir dabei, ruhiger zu werden.

Weshalb die Unruhe entsteht

Im Mittelpunkt sollte es stehen, herauszufinden, welche Faktoren bei Dir zur inneren Unruhe beitragen. In den meisten Fällen herrscht eine höhere Stressbelastung und Anspannung vor, die Dich aus dem Gleichgewicht bringt.

Als Stressfaktoren[3]https://www.sorglos-schlafen.de/stress/faktoren/ gelten häufig der Beruf sowie die familiäre Situation. Tritt eine Überforderung ein und wirst Du Deinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht, entlädt sich dieser Frust schneller.

Die Stressbelastung ist dabei direkt an Deinem Verhalten beteiligt. Auf körperlicher Ebene zeigt sich etwa der steigende Blutdruck und der Herzschlag ist ebenfalls erhöht. Unter diesen Voraussetzungen ist es naheliegend, dass Du schneller gereizt reagierst und Deine Gelassenheit verlierst.

Finde heraus, welche Faktoren bei Dir zur Unruhe führen und weshalb Du unter der ständigen Anspannung stehst. Dann liegt es an Dir, diese Umstände positiv zu beeinflussen, um die Grundanspannung zu senken.

Stress reduzieren

Stress ist die wahrscheinlichste Ursache für Deine innere Unruhe. Die Stresshormone versetzen Dich in eine erhöhte Alarmbereitschaft, sodass Du eher die Ruhe verlierst.

Nach dem Finden der Stressfaktoren geht es nun um die Reduktion der Stressbelastung. Dies könnte etwa bedeuten, dass Du es im Berufsleben ruhiger angehen lässt. Sage „nein“ zu Überstunden und strebe einen Wechsel des Arbeitsplatzes an, wenn keine Besserung in Sicht ist. Dauerhaft dem Stress ausgesetzt zu sein, ist gefährlich und verkürzt nachweislich die Lebensdauer.

Ebenso ist es wichtig, im familiären Umfeld mehr Unterstützung zu erhalten. Bitte Deinen Partner darum, mehr Aufgaben zu übernehmen und damit Deinen Druck zu senken. Auch Eltern oder Freunde können zur Entlastung beitragen. Es ist kein Zeichen der Schwäche, um Unterstützung zu bitten. Für Deine langfristige Gesundheit ist dies ein wichtiger Schritt.

Zudem kannst Du versuchen, mit gezielten Entspannungstechniken den Stress zu senken. Meditation, Yoga oder ein warmes Bad sind beliebte Methoden, um einen Ausgleich vom stressigen Alltag zu erhalten. Nimm Dir ausreichend Zeit für Dich und stelle Deine Bedürfnisse nicht in den Hintergrund.

Feste Strukturen schaffen

Ein ungeregelter Tagesablauf und das Chaos tragen zum Entstehen des Stress bei. Anstatt einer festen Routine zu folgen, improvisierst Du und bist dieser Belastung ausgesetzt.

Möchtest Du ruhiger werden, dann versuche einer geregelten Struktur nachzugehen. Die Gewohnheiten geben Dir Halt und die Organisation fällt wesentlich leichter. Indem Du die Aufgaben schneller erledigst, steht Dir mehr Zeit zur Verfügung. So kannst Du fest einen Zeitraum einplanen, welcher für Dich und Deine Bedürfnisse belegt ist. So schaltest Du vom Stress ab und schaffst Dir einen netten Ausgleich vom Alltag.

Schlaf fördern

Die Schlafqualität wirkt sich auf sämtliche Bereiche Deines Lebens aus. Im Zusammenspiel mit dem Stress entsteht leider ein Teufelskreis. Denn Stress trägt zu Schlafstörungen bei[4]Herr, R. M., Barrech, A., Riedel, N., Gündel, H., Angerer, P., & Li, J. (2018). Long-Term Effectiveness of Stress Management at Work: Effects of the Changes in Perceived Stress Reactivity on … Continue reading und der Schlafmangel wiederum führt zum Stress.

Achte daher auf eine gründliche Schlafhygiene. Dies bedeutet, dass Du streng ein gesundes Schlafverhalten verfolgst. Entspanne Dich abends und gönne Dir Ruhe, um den Tag ausklingen zu lassen. Vermeide es, das Smartphone noch im Bett zu nutzen und betrachte das Schlafzimmer als Ort, in welchem Du die Sorgen hinter Dir lässt.

Der Schlaf ist wesentlich für Deine innere Ausgeglichenheit. Ist dieser gestört, bist Du spürbar reizbarer und schneller aus der Ruhe zu bringen.

Bewegung

Der Schlaf ist nur ein Teil eines gesunden Lebensstils. Auch die Bewegung ist bedeutsam, um den Stress zu reduzieren.

Denn während der Stress auf Dich einwirkt, steht Deine Muskulatur unter einer höheren Spannung und es fällt Dir schwer, ruhig sitzenzubleiben. Du verspürst eine Energie, die Du herauslassen musst.

Sport oder die Gestaltung eines aktiveren Alltags sind wunderbare Möglichkeiten, dem Körper und der Seele etwas Gutes zu tun. Du senkst aktiv Dein Stressniveau und stärkst gleichzeitig Deinen Kreislauf.

Sport trägt zu einem besseren Wohlbefinden bei, sodass eher eine Entspannung eintritt. Kombiniere doch die Meditation und den Sport, indem Du eine Gehmeditation ausführst. Damit solltest Du ruhiger werden und förderst Deine Gesundheit.

Zeit in der Natur verbringen

Eine weitere Option, um ruhiger und gelassener zu werden, ist die Natur. Der Mensch ist kaum dafür geschaffen, im hektischen Umfeld einer Stadt zu leben. Die Vielzahl der Reize stellen schnell eine Überforderung dar und wirken einer Gelassenheit entgegen.

In der Natur findest Du die Ruhe wider, die Dir hilft, die Belastungen des Alltags zu vergessen[5]https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/studie-ueber-stressabbau-in-der-natur-was-20-minuten-bewirken-16128641.html. Bei einem Spaziergang nimmst Du den Druck von der Seele und Du kannst gründlich über Deine innere Einstellung nachdenken.

Nachweislich erzielt der Aufenthalt in der Natur ähnliche Ergebnisse wie eine Wellness Anwendung. Körper und Geist kommen zur Ruhe und die Gelassenheit tritt ein.

Perfektionismus ablegen

Ein Grund für die schnelle Reizbarkeit ist häufig im eigenen Anspruch zu finden. Besteht das Ziel auf der Arbeit oder in der Erziehung jegliche Fehler zu vermeiden, ist dies nicht realistisch. Fehler sind menschlich und indem Du mit diesen offen umgehst, werden diese Dich nicht aus der Ruhe bringen.

Erkenne, dass Dein Selbstwertgefühl nicht davon abhängt, ob Du Aufgaben komplett fehlerfrei absolvierst. Andere Dinge im Leben sollten Dir wichtiger sein. Ein falscher Ehrgeiz und das Streben nach Perfektionismus gehen in der Folge mit einem ständigen Leistungsdruck[6]Hewitt, P. L., & Flett, G. L. (2002). Perfectionism and stress processes in psychopathology. einher.

Gehe stattdessen die Dinge gelassener an und falls Fehler passieren, ist dies kein Weltuntergang. Indem Du diese Tipps verinnerlichst, kannst Du Dein Berufsleben und Privatleben so verändern, dass Du weniger unter Stress stehst und Problemen gelassener entgegensiehst.

Die Gelassenheit lernen

Ausgeglichen zu reagieren und nicht bei jedem Problem direkt den Verstand zu verlieren, ist eine große Tugend. Mit dieser gehst Du gelassener mit Störungen um und lässt diese nicht auf Deinen Gemütszustand einwirken.

Im Wesentlichen drehen sich die Tipps zur Gelassenheit darum, den eigenen Stress zu reduzieren und das Mindset zu verändern. Dann schaffst Du eine gesunde Grundlage, um ruhiger zu reagieren, wenn etwas mal nicht nach Deinen Vorstellungen verlaufen sollte.

Häufige Fragen

Zunächst ist es hilfreich die Grundanspannung zu senken. Fährst Du schnell aus der Haut, liegt dies wahrscheinlich an der dauerhaften Stressbelastung, welche auf Dich einwirkt. Senke den Stress und fördere die Entspannung, um insgesamt gelassener zu werden. Sieh ein, dass nicht immer alles perfekt nach Plan verläuft und Du wirst Fehler oder Probleme, die auftauchen, besser verkraften.

Das ruhiger werden gelingt, indem Du zur inneren Ausgeglichenheit findest. Senke den Stress, indem Du die belastenden Faktoren minimierst und eine größere Entspannung erfährst. Mit etwas Geduld änderst Du Deine Sichtweise und Dein Verhalten passt sich an, sodass Du mit einer größeren Gelassenheit durch das Leben gehst.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 Thompson, R. A. (1991). Emotional regulation and emotional development. Educational psychology review3(4), 269-307.
2 https://www.oberbergkliniken.de/artikel/die-macht-von-unterdrueckten-gefuehlen-wie-sich-innere-wut-auf-die-psychische-gesundheit-auswirken-kann
3 https://www.sorglos-schlafen.de/stress/faktoren/
4 Herr, R. M., Barrech, A., Riedel, N., Gündel, H., Angerer, P., & Li, J. (2018). Long-Term Effectiveness of Stress Management at Work: Effects of the Changes in Perceived Stress Reactivity on Mental Health and Sleep Problems Seven Years Later. International Journal of Environmental Research and Public Health15(2).
5 https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/studie-ueber-stressabbau-in-der-natur-was-20-minuten-bewirken-16128641.html
6 Hewitt, P. L., & Flett, G. L. (2002). Perfectionism and stress processes in psychopathology.

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