Schmerzen im Nacken können aufgrund verschiedenster Ursachen auftreten. Meist sind diese mit einem langen Sitzen am Arbeitsplatz verbunden. Eine ungesunde Körperhaltung und zu wenig Bewegung sorgen für eine einseitige Belastung der Muskulatur.

Mit der Zeit verliert die Muskulatur an Flexibilität. Knoten und Verspannungen treten auf. Diese sind schmerzhaft und schränken die Bewegungsfreiheit ein.

Möchtest Du etwas gegen die Nackenschmerzen unternehmen, sind Wärme oder Kälte gern genommene Mittel. Doch wie helfen diese und wann sind diese Anwendungen angebracht?

Ursachen der Nackenschmerzen

Nackenschmerzen sind ein weitverbreitetes Phänomen. Sie treten häufig am Arbeitsplatz[1]https://www.bimos.com/B/de-de/news/2941/gesundheitsbeschwerden-am-arbeitsplatz-nackenschmerzen auf, wenn dieser mit einer ungesunden Körperhaltung einhergeht. Das lange Sitzen am Schreibtisch oder eine einseitige Kopfhaltung stellen eine große Belastung für die Muskulatur dar.

Am Schreibtisch besteht etwa das Risiko, dass der Kopf näher zum Monitor geführt wird. Damit liegt die Belastung nicht mehr mittig, zwischen den Schultern, sondern etwas weiter vorne. Für die Nackenmuskulatur bedeutet dies nun wesentlich mehr Arbeit. Sie muss ständig aktiv bleiben, um den Kopf zu stützen.

Aus diesem Grund ist eine ergonomische Körperhaltung eine wichtige Grundlage, um solchen Problemen vorzubeugen. Gestalte Deinen Arbeitsplatz so um, dass Nackenschmerzen keine dauerhafte Folge mehr sind.

Verstärkt werden die Nackenschmerzen zudem vom Stress[2]Ortego, G., Villafañe, J. H., Doménech-García, V., Berjano, P., Bertozzi, L., & Herrero, P. (2016). Is there a relationship between psychological stress or anxiety and chronic nonspecific … Continue reading. Unter dem Einfluss der geistigen Anspannung werden verschiedene Stresshormone ausgeschüttet. Diese beeinflussen das Schmerzempfinden. Dein Immunsystem leidet unter dem Stress und Du nimmst die muskulären Probleme deutlicher wahr. Daher solltest Du auch auf eine ausreichende Entspannung für Deinen Geist achten, um die Nackenverspannungen weniger intensiv zu spüren.

Möglich ist auch, dass ein falscher Bewegungsablauf zu den Nackenverspannungen führt. Hebst Du schwere Gegenstände oder treibst Sport, ist auch hier eine gesunde Haltung wichtig. Vermeide eine Überlastung und halte den Kopf gerade. Ruckartige Bewegungen, wenn der Kopf nach vorne geschoben ist, können ebenfalls zu den Nackenverspannungen führen.

Wie wirkt Wärme gegen Nackenverspannungen?

Ein häufiger Ratschlag gegen Nackenschmerzen ist der Einsatz von Wärme. Diese soll wohltuend sein und die Schmerzen lindern.

Wärme ist bei Nackenverspannungen eine gute Wahl. Die warmen Temperaturen führen dazu, dass die Muskulatur sich lockert und entspannt[3]https://www.lokalmatador.de/thema/waerme-im-winter-optimal-fuer-verspannte-muskeln-1691/. Der Nackenbereich wird besser durchblutet und das Schmerzempfinden lässt nach. Diese Effekte sind mittlerweile gründlich erforscht und nachgewiesen.

Für die Anwendung der Wärme ist es wichtig, die optimale Temperatur zu finden. Diese liegt bei rund 40°C, um die positiven Effekte eintreten zu lassen. Zudem sollte die Erwärmung nicht zu schnell geschehen. Ein behutsames Steigern der Temperatur stellt eine geringere Belastung dar.

Geeignete Mittel für einen warmen Nacken

Um die Wärmewirkung zu erreichen, stehen verschiedene Mittel zur Verfügung. Bei dauerhaften Beschwerden hilft etwa ein Wärmepflaster, welches über viele Stunden eine gleichbleibende, angenehme Hitze abgibt.

Du kannst aber auch zu Hause mit einer Rotlichtlampe den Nacken bestrahlen. Halte hierbei den empfohlenen Abstand ein und lasse das Licht einwirken. Dann setzt eine Tiefenwirkung ein, die zur Entspannung beiträgt.

Auch andere technische Geräte oder einfache Hilfsmittel sind bei Nackenverspannungen gut geeignet. Hier hilft etwa ein spezielles Heizkissen für den Rücken, welches sich auch eng an den Nacken anschmiegt. Kleinere Kirschkernkissen oder Hirsekissen sind ebenso eine gute Wahl.

Verzichten solltest Du allerdings auf die Wärmflasche. Diese ist zu unhandlich und es ist kaum möglich, die gewünschte Temperatur aufrechtzuerhalten. Sie schränkt die Bewegungsfreiheit deutlich ein, sodass die Muskulatur davon kaum profitiert.

Wann ist Kälte gegen Nackenschmerzen sinnvoll?

Wärme trägt zur Linderung der Nackenschmerzen bei, wenn diese aufgrund muskulärer Verspannungen auftreten. Doch der Schmerz kann auch aufgrund anderer Erkrankungen entstehen.

Während die Wärme die Blutgefäße erweitert, wirkt sich die Kälte gegenteilig aus. Sie sorgt dafür, dass die Gefäße sich verengen und sich damit bemühen, die Körpertemperatur aufrechtzuerhalten.

Die Kälte ist immer dann ein gutes Mittel, wenn die Schmerzen aufgrund einer entzündlichen Erkrankung oder einer Verletzung auftreten. Dank der Kältewirkung sinkt das Schmerzempfinden[4]Ernst, E., & Fialka, V. (1994). Ice freezes pain? A review of the clinical effectiveness of analgesic cold therapy. Journal of pain and symptom management9(1), 56-59. und es wirkt leicht betäubend.

Zu beachten ist auch hier, dass die Kälte wohldosiert sein muss. Kühlpads dürfen nicht direkt auf der Haut liegen, sondern wirken besser in einem Handtuch eingewickelt auf die betroffene Stelle ein.

Eiswürfel in den Nacken zu legen, ist ebenfalls keine gute Idee. Diese schmelzen schnell dahin und eine kontrollierte Abgabe der Kälte ist kaum möglich.

In Bewegung bleiben

Treten die Nackenschmerzen auf, nehmen Betroffene häufig eine Schonhaltung ein. Diese tritt unterbewusst auf und durch das Vermeiden der Bewegungen sollen die Schmerzen zurückgehen.

Doch langfristig verschlimmert die Schonhaltung die Beschwerden[5]https://www.wr.de/gesundheit/schonhaltung-verstaerkt-nackenschmerzen-id228857219.html. Die Muskulatur wird noch weniger gefordert und gestärkt. Die einseitige und ungesunde Haltung verstärkt die Schmerzen und steht dem Heilungsprozess im Weg.

Daher ist es besser, bei leichten Einschränkungen weiterhin den Nacken in Bewegung zu halten. Ein einfacher Spaziergang ist hierfür bereits wohltuend und führt eine Stärkung der Muskulatur herbei.

In Absprache mit dem Arzt oder Physiotherapeuten können zu Hause verschiedene Übungen durchgeführt werden. Diese fördern ganzheitlich die Nackenmuskulatur und helfen dabei, die Schmerzen zu lindern.

Kälte oder Wärme bei Nackenschmerzen

Ob Kälte oder Wärme bei Nackenschmerzen eine Linderung verschaffen, hängt von der Ursache ab. Treten Verspannungen aufgrund einer einseitigen Haltung auf, ist Wärme das richtige Mittel. Diese führt eine Entspannung der Muskeln herbei und lockert das verspannte Gewebe.

Liegt hingegen eine entzündliche Erkrankung vor oder trat eine Verletzung auf, ist Kälte hilfreicher. Diese betäubt etwas den Nacken, sodass der Schmerz zurückgeht.

Langfristig ist es notwendig, die Ursachen zu erörtern und Tipps für einen gesunden Nacken zu befolgen. Ausreichend Bewegung ist hierbei die Grundlage, damit die Muskeln gleichmäßig gefördert werden. Andernfalls drohen Dysbalancen und die Nackenschmerzen werden immer wiederkehren.

Überprüfe zudem Deinen Arbeitsplatz hinsichtlich der Ergonomie. Steht der Monitor zu weit weg, ist dieser nicht auf der optimalen Höhe oder hast Du Dir einfach eine ungesunde Haltung angewöhnt, musst Du diese Probleme in Angriff nehmen.

Häufige Fragen

Den Nacken solltest Du kühlen, wenn die Ursache des Schmerzes auf eine Entzündung oder Verletzung zurückzuführen ist. Leidest Du etwa unter einer Rheuma-Erkrankung, kann das Kühlen eine kurzfristige Linderung verschaffen. Auch bei akuten Verletzungen betäubt die Kälte etwas den Bereich und vermindert das Schmerzempfinden.

Das Kühlen des Nackens führt dazu, dass die Blutgefäße sich zusammenziehen. Dadurch verminderst Du kurzfristig die Durchblutung. Förderlich ist dies etwa, wenn eine Verletzung vorliegt. Durch die geringere Durchblutung reduzierst Du einen möglichen Bluterguss und eine Schwellung tritt in geringerem Ausmaß auf. Die Kälte sollte aber nur kurzfristig einwirken, da Sie andernfalls den Heilungsprozess stört.

Bei sehr intensiven Nackenschmerzen solltest Du mit Deinem Arzt die Ursache abklären. Meist liegen diese im muskulären Bereich begründet. In diesen Fällen hilft Wärme, um eine Entspannung herbeizuführen. Ist der Schmerz akut, sollte jegliche Belastung vermieden werden. Erst in Absprache mit dem Arzt sind gewisse Übungen wieder erlaubt, um die Nackenmuskulatur zu fördern.

Wärme führt dazu, dass sich Blutgefäße erweitern und die Muskelfasern sich entspannen. Das Ausweiten ist eine natürliche Reaktion, um die Wärme abzutransportieren. Leichte Verspannungen lassen sich auf diese Weise lindern. Tief sitzende Knoten bedürfen jedoch einer Massage, um einen heilsamen Effekt zu erzielen.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 https://www.bimos.com/B/de-de/news/2941/gesundheitsbeschwerden-am-arbeitsplatz-nackenschmerzen
2 Ortego, G., Villafañe, J. H., Doménech-García, V., Berjano, P., Bertozzi, L., & Herrero, P. (2016). Is there a relationship between psychological stress or anxiety and chronic nonspecific neck-arm pain in adults? A systematic review and meta-analysis. Journal of psychosomatic research90, 70-81.
3 https://www.lokalmatador.de/thema/waerme-im-winter-optimal-fuer-verspannte-muskeln-1691/
4 Ernst, E., & Fialka, V. (1994). Ice freezes pain? A review of the clinical effectiveness of analgesic cold therapy. Journal of pain and symptom management9(1), 56-59.
5 https://www.wr.de/gesundheit/schonhaltung-verstaerkt-nackenschmerzen-id228857219.html

Ähnliche Beiträge