Im Laufe der Jahre sammeln sich in Deiner Wohnung einige Dinge an, die keinerlei Verwendung mehr finden. Sie nehmen immer mehr Raum ein und machen die Nutzung der Wohnung immer schwerer.

Ähnlich sammelt sich der Ballast auch in Deinem Leben an. Du lernst Menschen kennen oder hältst an Gewohnheiten fest, die Dir nicht guttun. Sie schaden Deinem Wohlbefinden und hindern Dich an der persönlichen Entfaltung. Teilweise schädigen diese Aspekte Deine Gesundheit und schlagen sich deutlich in Deiner Lebensqualität nieder.

Doch das Loslassen scheint nur schwer möglich. Leichter ist es, die Veränderung zu meiden und einfach das Leben wie gewohnt weiterzuführen.

Möchtest Du in Deinem Leben aufräumen, ist das Loslassen unerlässlich. Lerne, wie das Loslassen Dir leichter fällt und welche Vorteile es für Dich bereithält.

Das Päckchen auf Deinen Schultern

Jeder Mensch erlebt Situationen, die er lieber vergessen würde. Negative Erfahrungen, wie persönliche Gewalt, Konflikte oder Schmerzen, können eine große Belastung darstellen und jeden Tag aufs Neue in das Bewusstsein gelangen.

Die Erfahrungen nochmals zu durchleben, ist für die Verarbeitung wichtig. Doch diese ständig vor Augen zu haben, könnte eine Einschränkung für Deinen Alltag darstellen. Unbegründete Ängste zeigen sich, die Dich an Deiner freien Entfaltung hindern.

So könnte etwa eine Angst vor einer neuen Beziehung auftauchen oder Du bist misstrauischer gegenüber fremden Personen[1]https://www.spektrum.de/news/sozialverhalten-wann-wir-fremden-vertrauen/1535813. Ebenso könntest Du pessimistischer in die Zukunft blicken und Deine Lebensfreude verlieren.

Möchtest Du das Päckchen nicht jeden Tag mit Dir mitschleppen, musst Du lernen, es loszulassen. Denn an einem Punkt ist die Verarbeitung der Erfahrung abgeschlossen und es erschließen sich keine neuen Erkenntnisse mehr daraus. Dann ist es wichtig, damit abzuschließen und ein neues Kapitel zu beginnen.

Gesundheitliche Folgen des Ballastes

Als Außenstehender mag es Dir leicht fallen, andere Menschen und deren Probleme zu beurteilen. Du erkennst, wenn Beziehungen keine gesunde Basis haben und eine Trennung für beide Partner die bessere Entscheidung wäre.

Andererseits fallen Dir ähnliche Entscheidungen für Dein Leben schwer. Den Schlussstrich zu ziehen, ist mit einer großen Überwindung verbunden. Doch was passiert, wenn Du nicht lernst loszulassen?

Vermeidest Du das Loslassen, setzt Du Dich regelmäßig den schädlichen Situationen aus. Du erlebst die negativen Erfahrungen erneut und diese verankern sich immer mehr in Deinem Bewusstsein.

Offensichtlich stellt dies eine Belastung für Deine Psyche dar. Damit verbunden ist ein höherer Stress und ein regelrechter Energieverlust. Du stehst unter einer ständigen Anspannung und merkst, wie Dein persönlicher Antrieb schwindet.

Mit dem Stress und dem seelischen Ballast können Depressionen einhergehen[2]Cohen, B. E., Edmondson, D., & Kronish, I. M. (2015). State of the Art Review: Depression, Stress, Anxiety, and Cardiovascular Disease. American journal of hypertension28(11), 1295-1302.. Diese sind begleitet von Schlafstörungen und Konzentrationsproblemen. Zunehmend schwindet Deine Lebensfreude, sodass Du keinerlei Motivation mehr findest, Deine persönlichen Ziele zu verwirklichen.

Neben der mentalen Ausgebranntheit, zeigen sich auch körperliche Symptome. Denn die Psyche beeinflusst maßgeblich Deine Gesundheit. Der Stress und der Ballast schwächen Dein Immunsystem und bringen die Verdauung aus dem Gleichgewicht. Dadurch zeigen sich Beschwerden wie Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen oder eine Übelkeit.

Auch Dein Verhalten ändert sich. Warst Du früher eher aufgeschlossen, freundlich und optimistisch, sieht dies unter dem Eindruck des Ballast völlig anders aus. Du reagierst nun gereizt, bist ängstlich und von einem negativen Weltbild geprägt.

Damit zeigt sich, dass das Festhalten an negativen Menschen, Erfahrungen oder Tätigkeiten, mit drastischen Folgen für Deine Gesundheit einhergeht. Langfristig verlierst Du die Lebenslust und brichst irgendwann unter dem Ballast zusammen.

Weshalb die Veränderung schwerfällt

Du erkennst mittlerweile, dass es besser wäre, die Last von Deinen Schultern zu befördern. Doch zwanghaft scheinst Du daran festzuhalten und Dein Leben wie gewohnt weiterführen zu wollen. Weshalb erscheint es Dir beinahe unmöglich, die Last loszulassen?

Angst vor Veränderung

Loslassen bedeutet Veränderung und ein Stück auch, dass Du etwas verlierst. Liegt das Trauma bereits eine längere Zeit zurück und erscheint das Loslassen unmöglich, könnte es längst ein Teil Deiner Identität geworden sein. Du identifizierst Dich damit und ein Loslassen geht mit einem Verlust einher.

Du hast Angst davor, nicht mehr die Sympathie oder das Mitleid zu erhalten. Ebenso glaubst Du vielleicht auch, dass Du dadurch Deinen Schutz verlierst und der Welt frei ausgeliefert bist. In Deinem bisherigen Bewusstsein hast Du Dir eine Mauer aufgebaut, die Du nicht einreißen möchtest.

Befürchtung, dass sich Leben zum Negativen entwickelt

Zudem bedeutet das Loslassen auch eine Veränderung. Und selbst wenn Du Dich in einer schweren Situation befindest, könnte damit die Angst verbunden sein, dass Dein Leben sich noch weiter zum negativen entwickelt. Der Status quo scheint dann gar nicht mehr so schlimm zu sein und lieber verharrst Du weiter darin.

Antriebslosigkeit

Das Loslassen ist zudem ein aktiver Prozess, welcher Energie benötigt. Du musst selbst daran arbeiten und die ersten Schritte einleiten. Das Loslassen Lernen ist mit einem gewissen Aufwand verbunden. Befindest Du Dich ohnehin in einer schwierigen emotionalen Phase, könnte Dir der Antrieb dazu fehlen, um diesen Prozess zu durchleben.

Indem Du Dir im Klaren darüber wirst, dass das Loslassen Dein Leben in bessere Bahnen lenkt, wirst Du die Motivation und den Antrieb dafür finden. Dir fällt es leichter, die Ängste zu überwinden und endlich den Ballast zu entfernen.

Grundsätze des Loslassens

Du bist nun zu der Einsicht gekommen, dass das Loslassen ein heilsamer Prozess für Dich ist. Du möchtest nicht mehr ständig die negativen Erfahrungen und Erlebnisse vor Augen haben.

Loslassen bedeutet nicht, dass Du diese Gedanken zwanghaft verdrängen musst. Dies wäre für Deine persönliche Entwicklung nicht förderlich und würde Dir im Wege stehen.

Das Loslassen bedeutet vielmehr, dass Du lernst, die Vergangenheit zu akzeptieren[3]https://www.evidero.de/sich-verzeihen-lernen. Du kannst sie ohnehin nicht mehr verändern. Aus eigenen Fehlern kannst Du lernen und Dein Verhalten in der Gegenwart anpassen.

Akzeptiere die Dinge der Vergangenheit und realisiere, dass Du diese nicht mehr verändern kannst. Du bringst die Gefühle und Gedanken zum Abschluss, um ein neues Kapitel zu öffnen. Damit hast Du selbst den Einfluss darauf, dass Dir wieder besser geht und der psychische Ballast Dich nicht mehr herunterzieht.

Das Loslassen lernen

Du bist zur Einsicht gekommen, dass Du Dein Leben verändern musst. Du fühlst Dich zusehends niedergeschlagen und möchtest nicht, dass die Vergangenheit Dir im Weg steht.

Dennoch ist das Loslassen ein langwieriger Prozess. Mit den folgenden Schritten gelingt es Dir erfolgreich diesen Weg zu beschreiten und ein unbeschwerteres Leben zu führen.

Vergangenheit akzeptieren

Wie bereits angeklungen, besteht der erste Schritt daraus, die Vergangenheit zu akzeptieren. Hat Dein Partner die Beziehung beendet, hast Du Deinen Job verloren oder gab es ein anderes einschneidendes Erlebnis?

Dann musst Du zur Erkenntnis gelangen, dass diese Dinge sich nicht mehr ändern lassen. Versuche daraus zu lernen und diese Erfahrungen in die Gegenwart mitzunehmen. Lasse Deinen Emotionen freien Lauf und lebe diese für einen gewissen Zeitraum aus.

Danach musst Du aber auch beginnen, Dein Leben wieder zu sortieren und den Neuanfang wagen. Die Vergangenheit lässt sich nicht ändern und Du musst im Hier und Jetzt ankommen.

Gefühle zulassen

Wie sah Deine Bewältigung bisher aus? Hast Du versucht, alles zu verdrängen und zwanghaft Deine Gefühle unterdrückt?

Dann ist dies zum Abschließen nicht förderlich. Du magst zwar damit glauben eine Schutzmauer um Dich herum aufzubauen und damit besser zu leben, doch innerlich setzen Dir die Emotionen zu.

Lasse die Gefühle zu. Ob Trauer, Wut oder Ängste – diese Emotionen musst Du zulassen, damit sie langfristig von Dir abfallen. Andernfalls brodeln diese in Deinem Inneren und werden für eine Unruhe sorgen.

Gedankenkarussell stoppen

Die Vergangenheit loszulassen, ist leichter gesagt als getan. Fragst Du Dich immer noch, ob die Entscheidung die beste für Dich war und wie Dein Leben aussehen könnte, wenn Du einen anderen Weg eingeschlagen hättest?

Sich Gedanken über gewisse Sorgen und Ängste zu machen, ist ein positiver Vorgang. Damit überlegst Du, wie Du einen besseren Lebensweg für Dich beschreiten und mit bestimmten Problemen umgehen würdest.

Grübelst Du hingegen ständig und lassen Dich die Gedanken nicht mehr los, ist dies nicht mehr förderlich. Versuche gezielt das Grübeln zu stoppen, damit Du Raum für neue Gedanken zulässt. Hilfreich ist hierfür etwa die Meditation oder eine andere Entspannungstechnik, um das Bewusstsein zu schärfen, sinnvoll. Du lernst dabei Deine Gedankenwelt zu sortieren und diese fliegen nicht mehr chaotisch in Deinem Geist umher.

Gedanken aufschreiben

Eine hilfreiche Methode, um das Grübeln zu stoppen, ist das Aufschreiben der Gedanken. Das Tagebuch[4]https://www.merkur.de/leben/gesundheit/tagebuch-schreiben-gesundheit-therapie-heilung-depression-burn-out-zr-90153082.html gilt hierfür als ideales Mittel. Alles, was Dich nicht loslässt und ständig in Deinem Bewusstsein herumschwirrt, bringst Du auf das Blatt Papier. Dadurch hast Du einen besseren Ort gefunden, um Deine Gedanken aufzubewahren.

Möchtest Du mit dem Grübeln abschließen, kannst Du auch einen Brief an Dich schreiben. In diesem hältst Du fest, welche Veränderung Du Dir wünschst und welche Erfahrungen Du loslassen möchtest. Im Anschluss könntest Du den Brief verbrennen. Damit veranschaulichst Du den Prozess und ziehst einen klaren Schlussstrich.

Optimismus lernen

Du hast gedanklich mit der Vergangenheit abgeschlossen. Diese wird zwar für immer ein Teil von Dir bleiben, doch was zählt sind die Gegenwart und Zukunft.

Anstatt über die Vergangenheit zu grübeln, ist jetzt der Moment gekommen, wieder optimistisch in die Zukunft zu schauen. Welche Ziele liegen vor Dir und auf welche Aspekte Deines Lebens möchtest Du Dich konzentrieren?

Erkenne wieder die schönen Seiten Deines Lebens. Sei dankbar für jeden einzelnen Tag und lebe mit einem inneren Frieden. Tanke Energie, um Deine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen, welches nicht von Sorgen und Ängsten gelenkt wird.

Tapetenwechsel

Möchtest Du Dein Leben ändern, ist dies in Deiner alten Umgebung mit einigen Schwierigkeiten verbunden. Womöglich sind damit noch die negativen Erinnerungen an Deine Vergangenheit verbunden, sodass das Loslassen kaum möglich ist.

Hilfreich ist daher eine kurze Auszeit oder gar ein langfristiger räumlicher Wechsel. Für wenige Tage einen Urlaub einzulegen und an einem anderen Ort den Neuanfang zu wagen, ist wesentlich leichter.

Besteht die Möglichkeit, dann löse Dich von Deiner alten Umgebung. Beziehe eine neue Wohnung oder gestalte zumindest Deine Räume um. Diese Veränderung hilft Dir dabei, einen klaren Schlussstrich zu ziehen und geordnet das Leben zu ändern.

Geduldig sein

Du hast nun einige Tipps erhalten, um besser loslassen zu können. Im Vordergrund steht hierbei, dass Du erkennst, wie der alte Ballast Dein Leben einschränkt. Lasse die Gefühle zu und durchschreite die üblichen Stadien der Bewältigung.

Dabei sollte Dir auch bewusst sein, dass dieser Prozess nicht von heute auf morgen geschieht. Hast Du bisher die Gefühle unterdrückt, haben sich diese zu einem großen Vulkan im Inneren angestaut. Dieser mag zwar geradezu explodieren, doch danach benötigst Du viel Zeit, um eine innere Ausgeglichenheit zu erlangen.

Sei dabei nicht zu streng zu Dir und bleibe geduldig. Es ist ein langer Weg, den Du vor Dir hast und kleinere Rückschläge sind zu erwarten. Am Ende wirst Du aber eine ganz neue Freiheit erleben und die Enttäuschungen hinter Dir lassen.

Das Festhalten an negativen Erfahrungen und Erlebnissen

Ein regelmäßiges Ausmisten ist förderlich, um das eigene Chaos unter Kontrolle zu bringen. Im Laufe der Jahre sammeln sich einige Dinge an, die Du mittlerweile nicht mehr benötigst. Sie schränken Dich ein und rauben Dir die Freiheit.

Was für Deine räumliche Situation gilt, ist auch für Deinen Geist zutreffend. Dort sind Erfahrungen und Erlebnisse abgespeichert, die zu einem gewissen Zeitpunkt wichtig für Dich waren, mittlerweile aber eher eine Last darstellen.

Lerne, das Bewusstsein von diesen negativen Einflüssen zu befreien. Das Loslassen lernen ist wichtig, um die Vergangenheit zu akzeptieren und mit einem größeren Optimismus in die Zukunft zu schauen.

Lasse Deinen Gefühlen freien Lauf und unterdrücke diese nicht. Bewältige Deine Emotionen und lenke sie in positive Bahnen. So kannst Du die Energie nutzen, um Deine persönlichen Ziele zu erreichen und Dein Leben selbstbestimmt zu gestalten.

Verspürst Du kaum einen inneren Antrieb mehr und erscheint das Loslassen unmöglich, dann wende Dich an Deine Freunde oder suche professionelle Therapiemöglichkeiten auf. Andernfalls raubt Dir die Last Dein Glück und es wird kaum möglich sein, eine Änderung der eigenen Situation herbeizuführen.

Sei Dir im Klaren darüber, dass Du für Dein Lebensglück selbst verantwortlich bist und ein ständiges Grübeln Dir den Optimismus raubt. Indem Du Dich von negativen Einflüssen trennst, erhältst Du mehr Raum für positive Eindrücke und erlangst Deine Lebensfreude zurück.

Häufige Fragen

Trennungen und das Beenden von Beziehungen stellen eine große Herausforderung dar. Die gemeinsame Zeit lässt Du nicht gerne einfach verfallen und Du hoffst darauf, dass die Zukunft positiver aussieht.

Doch in einigen Situationen ist es sinnvoller, die Beziehung zu beenden und den Partner loszulassen. Rücke Dein eigenes Glück in den Vordergrund und lebe wieder ein eigenständiges, unabhängiges Leben. Du gehst Deinen Interessen nach und lässt die Gefühle für den Ex-Partner zu. Mit der Zeit findest Du wieder Dein persönliches Lebensglück und die Gedanken an die Beziehung verblassen zunehmend. Du erhältst einen objektiveren Blick und siehst nicht mehr alles durch die rosarote Brille. Dadurch erkennst Du, wie positiv die Veränderung ist und es fällt Dir leichter loszulassen.

Das Loslassen ist nicht immer ein schneller Prozess. Teilweise gehört eine gewisse Zeit dazu, um die Trauer oder den Verlust zu bewältigen. Das Loslassen gelingt, indem Du Dir klar darüber wirst, dass Du die Vergangenheit akzeptieren musst. Dann halte Dich an die Tipps und Übungen, um Dein Bewusstsein zu schulen und die Gedanken zu sortieren. Du überwindest die vergangenen Verletzungen und bist bereit, einen Neuanfang zu wagen. Indem Du Dich den Ängsten und Herausforderungen stellst, gelingt es Dir zügiger loszulassen.

Das Loslassen ist immer mit einem Verlust oder der Angst vor Veränderungen verbunden. Der Status quo mag zwar belastend sein, doch Du hast die Befürchtung, dass das Loslassen zu einer Verschlechterung führen könnte. Diese Ängste und Sorgen sind in der Regel unbegründet. Gehe die Veränderungen positiv an und blicke mit Optimismus in die Zukunft. Dann realisierst Du, dass das Loslassen heilsam ist und Dir guttut.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 https://www.spektrum.de/news/sozialverhalten-wann-wir-fremden-vertrauen/1535813
2 Cohen, B. E., Edmondson, D., & Kronish, I. M. (2015). State of the Art Review: Depression, Stress, Anxiety, and Cardiovascular Disease. American journal of hypertension28(11), 1295-1302.
3 https://www.evidero.de/sich-verzeihen-lernen
4 https://www.merkur.de/leben/gesundheit/tagebuch-schreiben-gesundheit-therapie-heilung-depression-burn-out-zr-90153082.html

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