Morgens freudestrahlend aufwachen und mit einem guten Gefühl zur Arbeit gehen. Dies mag eine schöne Vorstellung sein, doch die Realität ist meist eine andere.

Es ist Sonntag und die Laune schlägt am Abend ins Negative, weil Du daran denkst, dass am nächsten Tag die Arbeit wieder beginnt. Nur widerwillig gehst Du dieser nach und eigentlich würdest Du Deinen Tag anders ausfüllen.

Keinerlei Motivation oder Leidenschaft für die Arbeit zu haben, ist eine große Belastung. Schließlich verbringst Du viel Lebenszeit in Deinem Beruf.

Ist der Job derzeit nur Mittel zum Zweck, weil Du Deinen Lebensunterhalt finanzieren musst, solltest Du Dir Gedanken darüber machen, wie Du diese Situation ändern kannst. Denn langfristig macht Dich dies nicht gerade glücklich, in einem Job zu arbeiten, der Dir keinerlei Freude bereitet.

Wie findest Du wieder mehr Motivation für die Arbeit und gewinnst Deine Lust zum Arbeiten zurück? Folgend erfährst Du die Gründe, weshalb der Arbeitsplatz für Dich keine Freude bringt und was Du dagegen unternehmen kannst.

Wie äußert sich die Lustlosigkeit?

Mal einen Tag weniger motiviert zu sein, ist kein Problem. Selbst im Traumjob kann es vorkommen, dass Du Dir lieber mal eine Auszeit nehmen würdest und etwas anderes tust.

Tritt die Lustlosigkeit jedoch permanent auf, ist dies spürbar. Auf mehreren Ebenen zeigt sich die mangelnde Motivation. In erster Linie wirst Du dies selbst erkennen. Doch auch Deinen Kollegen und dem Chef bleibt es nicht verborgen, dass Du morgens lustlos zur Arbeit erscheinst.

Mit herunterhängenden Schultern und einer gesenkten Stimmung erscheinst Du auf der Arbeit. Doch dort scheinst Du mit den Gedanken woanders und es ist offensichtlich, dass Du wenig Lust auf Arbeit hast. Wie drückt sich dieses Problem konkret aus?

Fehleranfälligkeit

Um die Ziele sowohl im Privatleben als auch im Job zu erfüllen, ist eine innere Motivation wichtig. Diese hilft Dir dabei, Dich auf die Aufgaben zu fokussieren und diese bestmöglich zu erledigen.

Fehlt Dir die Motivation, leidet die Konzentration darunter. Deine Gedanken schweifen häufiger ab und Du bist nicht komplett bei der Sache. Dadurch treten vermehrt Fehler auf und die Leistung nimmt ab. Du machst eher „Dienst nach Vorschrift[1]https://karrierebibel.de/dienst-nach-vorschrift/“ und bist nicht bereit, mehr Energie in die Arbeit zu investieren.

Dies bleibt natürlich Deinem Vorgesetzten nicht verborgen. In der Folge bleiben Dir vielleicht spannende Projekte verwehrt oder es besteht das Risiko, dass Du Deinen Job verlierst. Dies sind zusätzliche Faktoren, die eine Belastung darstellen und nicht gerade förderlich für Deine Motivation sind.

Prokrastination

Neben der Fehleranfälligkeit leidet auch die Leistungsbereitschaft unter der Lustlosigkeit. Vielleicht bist Du auch einfach überfordert oder aus anderen Gründen nicht in der Lage, die Aufgaben zu bewältigen.

Aufgrund der fehlenden Motivation zeigt sich, dass die Liste an E-Mails, die Du eigentlich beantworten müsstest, stetig wächst und die To-Do-Listen immer länger werden. Deine Arbeit ist wenig organisiert und auch am Arbeitsplatz könnte sich das kleine Chaos abzeichnen. Dort herrscht eine Unordnung und eine organisierte Arbeitsweise ist kaum möglich.

Gesundheitliche Beschwerden

Stellt die Arbeit eine Belastung dar, zeigt sich dies deutlich anhand Deiner Gesundheit. Denn der seelische Zustand äußert sich auch in körperlichen Beschwerden.

Du bist einem chronischen Stress ausgesetzt, welcher langfristig mit starken Symptomen einhergeht. So könnten etwa Magenprobleme auftreten, der Blutdruck steigen und die geistige Leistungsfähigkeit[2]Keogh, E., Bond, F. W., & Flaxman, P. E. (2006). Improving academic performance and mental health through a stress management intervention: Outcomes and mediators of change. Behaviour research … Continue reading abnehmen.

Ohne Gegenmaßnahmen läufst Du auf diese Weise in den Burnout. Du brennst innerlich aus und eine Erschöpfung tritt ein. Dann verlierst Du nicht nur die Lust auf die Arbeit, sondern auch Deine Lebensfreude.

Weshalb tritt die Lustlosigkeit auf?

Erkenne daher die Warnsignale und verharre nicht einfach in einem Job, welcher Deine Gesundheit belastet. Im Folgenden erfährst Du einige Faktoren, die zur Lustlosigkeit beitragen. Indem Du diese Punkte bei Dir untersuchst, könntest Du eine positive Veränderung anstreben. Denn häufig ist es nicht der Job an sich, sondern andere Auslöser, die zur Unlust beitragen.

Anforderungen am Arbeitsplatz

Die Aufgaben sollten weder eine Überforderung noch eine Unterforderung darstellen. Diese feine Balance zu halten, ist jedoch nicht immer möglich. Tritt eine dauerhafte Überforderung ein, ist dies mit einem Stress verbunden. Du fühlst Dich den Aufgaben nicht gewachsen und jeder Tag ist ein neuer Kampf damit, möglichst keine Fehler zu begehen. Die Aufgaben erledigst Du nicht in der gewünschten Zeit und auch die Qualität leidet darunter. Eine gelegentliche Überforderung ist sicherlich normal und an den Herausforderungen wachsen Arbeitnehmer für gewöhnlich. Stellt sich diese Lernkurve bei Dir jedoch nicht ein und bist Du ständig überfordert, ist es kein Wunder, dass die Lust auf Arbeit Dir vergeht. Für die Überforderung[3]https://focusbusiness.de/magazin/ueberforderung-im-job-so-werden-sie-gelassener können nicht nur Wissenslücken, sondern auch eine mangelhafte Personalpolitik verantwortlich sein. So könnten schlichtweg zu wenig Mitarbeiter für die Aufgaben zur Verfügung stehen, sodass Du gar keine Möglichkeit hast, die Arbeit zu bewältigen.

Auf der anderen Seite ist auch die Unterforderung eine Gefahr. Sie mag zwar für einen kurzen Moment zu einem „entspannten“ Arbeitstag führen. Doch tritt die Unterforderung dauerhaft auf, fühlst Du Dich nicht ausgelastet. Du hast das Gefühl, Deine Fähigkeiten nicht einsetzen zu können und ein Boreout[4]Abubakar, A. M., Rezapouraghdam, H., Behravesh, E., & Megeirhi, H. A. (2022). Burnout or boreout: A meta-analytic review and synthesis of burnout and boreout literature in hospitality and … Continue reading droht. Daher ist es wichtig, ein gesundes Mittelmaß hinsichtlich der Arbeitsanforderungen zu finden.

Schlechtes Arbeitsklima

Du verbringst einen wesentlichen Teil des Tages auf der Arbeit. Dort bist Du dem sozialen Gefüge ausgesetzt. Liegst Du mit Deinen Kollegen oder dem Chef nicht auf einer Wellenlänge, könnte dies die Arbeitsatmosphäre belasten.

Niemand erwartet, die Freunde fürs Leben am Arbeitsplatz zu finden. Doch es sollte zumindest ein freundlicher und respektvoller Umgang miteinander herrschen. In einem positiven Umfeld wirst Du eher die Lustlosigkeit überwinden und auch mit schwierigen Aufgaben zurechtkommen. Herrscht ein größerer Zusammenhalt unter den Kollegen und Ihr unterstützt Euch gegenseitig, ist die Arbeitsbelastung eher zu verkraften.

Ist die Stimmung hingegen am Boden, es kommt häufiger zu Streitigkeiten oder Du bist sogar dem Mobbing ausgesetzt, ist dies keine förderliche Arbeitsumgebung. Dann rauben Dir diese Auseinandersetzungen die Energie und nehmen Dir den Spaß an der Arbeit.

Fehlende Perspektive

Kaum ein Arbeitnehmer möchte bis zur Rente in der gleichen Position verbleiben. Insbesondere zu Beginn der Tätigkeit ist es verständlich, dass Aufstiegschancen und eine gewisse Perspektive vorhanden sein müssen. Geht dies doch mit einem höheren Gehalt und neuen, interessanten Aufgaben einher.

Fehlt diese Perspektive, gibt es kaum einen Grund, weshalb Du Deine Arbeit besonders gut ausführen solltest. Es macht für Dich keinen Unterschied, ob Du Dich besonders anstrengst oder lediglich einen gewissen Mindeststandard erfüllst.

Eventuell könnte ein Gespräch mit Deinem Vorgesetzten Dir helfen, um eine neue Perspektive zu erarbeiten. Möglicherweise stehen doch ganz andere Optionen bereit, die Dir im Moment gar nicht bewusst wahren.

Mangelhafte Work-Life-Balance

Steht die Arbeit komplett im Mittelpunkt und vernachlässigst Du andere Lebensbereiche, wirkt sich dies auf Dein gesamtes Mindset aus. Selbst wenn Du zu Beginn der Arbeitsaufnahme noch motiviert warst, wird dies schnell nachlassen, solltest Du keinen Ausgleich finden.

Neben der Arbeit ist es wichtig, etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Treibe Sport und bewege Dich, wenn dies im Bürojob zu kurz kommt. Pflege zudem Deine sozialen Kontakte, um mal etwas von der Arbeit abzuschalten.

Die Freizeitgestaltung beeinflusst demnach auch, wie viel Lust Du auf die Arbeit hast. Bist Du unentwegt gedanklich am Arbeitsplatz und hast keinerlei andere Dinge im Leben, die Dir eine Freude bereiten, verlierst Du Dein Wohlbefinden aus den Augen.

Sieh die Freizeit als wichtiges Gegengewicht zur Arbeitszeit an. Gestalte diese erfüllend und tanke dort wieder Energie, um mit mehr Elan am Arbeitsplatz zu erscheinen.

Maßnahmen gegen die Lustlosigkeit

Mittlerweile solltest Du klar erkennen, dass die Lustlosigkeit kein Dauerzustand sein darf. Du möchtest Dein Leben sicherlich nicht in einem Job verbringen, wo Du die Arbeitszeit mehr oder weniger absitzt, aber keinerlei Freude daran findest.

Nutze die folgenden Maßnahmen, um eine positive Veränderung anzustreben. Dies kann sowohl am Arbeitsplatz geschehen als auch mit einem Jobwechsel einhergehen.

Gespräch mit dem Vorgesetzten suchen

Mit Deinen Problemen am Arbeitsplatz solltest Du Dich nicht allein beschäftigen. Äußere Deine Wünsche oder Kritik und stoße eine Veränderung in Absprache mit Deinem Vorgesetzten an.

Verläuft das Gespräch nicht nach Deinen Wünschen, bleibt es im schlimmsten Fall beim Status quo. Dies mag zwar mit einer Enttäuschung einhergehen, aber Du hast es immerhin versucht.

Ist Dein Vorgesetzter Deinen Anliegen gegenüber offener eingestellt, könnte sich eine neue Perspektive für Dich bieten. Du erhältst möglicherweise andere Aufgaben und das Arbeitsumfeld wird so gestaltet, dass Du Dich darin wohler fühlst.

Es kostet sicherlich einige Überwindung, die Probleme dem Chef offenzulegen. Doch dies ist die einzige Möglichkeit, um am Arbeitsplatz eine Veränderung anzuregen. Nicht immer ist dies erfolgreich, doch eine wirkliche Alternative besteht dazu nicht.

Auszeit nehmen

Hast Du auch in Deiner Freizeit ständig das Gefühl, dass Dich nichts erfüllt? Hast Du keinerlei Ziele im Leben und kannst Dich für nichts mehr motivieren?

Dann ist eine Auszeit vielleicht das Richtige für Dich. Nimm einen längeren Urlaub oder erörtere, ob Du ein Sabbatical nehmen[5]https://www.ing.de/wissen/sabbatical-jahr/ kannst. Innerhalb dieser Auszeit schaltest Du vom Stress der Arbeit komplett ab. Du bekommst einen freien Kopf und fasst wieder klare Gedanken.

Nutze diese Freiheit, um mehr über Dich und Deine Wünsche im Leben zu erfahren. Mische diese Erholung mit neuen Erfahrungen, die immer mal machen wolltest.

Nach der Auszeit erhältst Du einen neuen Blick auf Dich und die Arbeit. So findest Du vielleicht neben dem Beruf Aufgaben, die Dich erfüllen und Energie bereitstellen. Auf diese Weise wirkt die Arbeit weniger bedrückend und Du erkennst, dass das Leben viel mehr bereithält.

Hattest Du bisher kaum die Möglichkeit einer solchen Selbstfindungsphase, dann ist jetzt die Zeit gekommen. Lege finanzielle Reserven an und Du wirst diese Pause nutzen, um Dein Leben in positive Bahnen zu lenken.

Jobwechsel anstreben

Realistischerweise ist nicht jeder Vorgesetzte Deinen Kritikpunkten oder Wünschen gegenüber offen eingestellt. Beharrt dieser darauf, dass keinerlei Veränderung möglich ist, bleibt Dir nur noch der Jobwechsel.

Überlege Dir vorab, in welche Richtung Du Dich entwickeln möchtest. Welche Punkte sind Dir am neuen Arbeitsplatz besonders wichtig?

Es könnte auch sein, dass eine berufliche Veränderung sinnvoll ist. Du könntest zur Erkenntnis gelangen, dass nur mit einem Studium Du langfristig Deine Wunschkarriere verfolgen kannst. Auch eine Umschulung ist ein Schritt, welcher Dich in die richtige Richtung befördern könnte.

Überlege Dir gut, wie Deine weitere Karriere aussehen soll und für welche Aufgaben Du Dich motivieren kannst. Dann ist solch ein extremer Wechsel zwar eine große Herausforderung, aber für Dein Lebensglück notwendig. Es ist daher auch nicht verkehrt, noch im höheren Alter das Studium oder eine neue Ausbildung zu beginnen. Schließlich möchtest Du nicht Dein restliches Leben in einem Beruf verbringen, der eher Last als Erfüllung darstellt, sondern Dein persönliches Lebensglück finden.

Motivation für die Arbeit

Einzelne Tage, an denen Du lieber im Bett bleiben würdest und keinerlei Lust auf Arbeit hast, sind vollkommen normal. Selbst im Traumjob wird es solche Momente geben, wo die Motivation fehlt.

Werden solche Tage jedoch zu einem Dauerzustand, ist dies für Deine Zufriedenheit nicht zuträglich. Hast Du keine Lust auf Arbeit und erscheinst Du mit einem schlechten Gefühl am Arbeitsplatz, stellt dies ein hohes Risiko dar.

Es belastet nicht nur Dein Lebensglück, sondern greift auch Deine Gesundheit an. Daher musst Du die Initiative ergreifen und eine Änderung der Situation bewirken.

Finde zunächst heraus, weshalb die Lustlosigkeit auftritt. Welche Probleme bestehen und wie könntest Du diese ändern?

Finde vorrangig heraus, was Dir persönlich wichtig ist und welche Ziele für Dich im Leben bestehen. Indem Du mehr über Dich selbst herausfindest, fällt es Dir leichter eine erfüllende Arbeit zu finden.

Stelle Dich der Herausforderung und strebe eine Veränderung an. Dann findest Du nicht nur die Motivation zum Arbeiten, sondern wirst in allen Lebensbereichen davon profitieren.

Häufige Fragen

Dass Du keine Lust auf Arbeit hast, hängt meist mit den äußeren Umständen ab. Denn in Deinem Inneren möchtest Du die Zeit wahrscheinlich produktiv verbringen und etwas Sinnvolles machen. Dass Dir die Arbeit keinen Spaß bereitet, könnte an den Aufgaben, dem Arbeitsklima oder einer fehlenden Perspektive liegen. Finde für Dich heraus, was Dich derzeit an der Arbeit stört und dies hilft Dir in der Zukunft einen Arbeitsplatz zu finden, welcher eher Deinen Bedürfnissen entspricht.

Kannst Du Dich nicht für die Arbeit motivieren, solltest Du zunächst die Gründe dafür herausfinden. Sind diese mit der Arbeitsumgebung begründet, solltest Du Deinen Chef darauf ansprechen. Möglicherweise lassen sich Veränderungen umsetzen, sodass die Arbeit für Dich angenehmer ist. Häufig ist jedoch ein Wechsel des Arbeitsplatzes notwendig, um wieder die Motivation zu finden. Du erhältst neue Aufgaben, die Dein Interesse wecken und das Klima erweist sich als positiver. Auch eine längere Auszeit könnte Dir helfen, um eine tiefergreifende Erkenntnis darüber zu erlangen, was Dir im Leben wirklich wichtig ist.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 https://karrierebibel.de/dienst-nach-vorschrift/
2 Keogh, E., Bond, F. W., & Flaxman, P. E. (2006). Improving academic performance and mental health through a stress management intervention: Outcomes and mediators of change. Behaviour research and therapy44(3), 339-357.
3 https://focusbusiness.de/magazin/ueberforderung-im-job-so-werden-sie-gelassener
4 Abubakar, A. M., Rezapouraghdam, H., Behravesh, E., & Megeirhi, H. A. (2022). Burnout or boreout: A meta-analytic review and synthesis of burnout and boreout literature in hospitality and tourism. Journal of Hospitality Marketing & Management31(4), 458-503.
5 https://www.ing.de/wissen/sabbatical-jahr/

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