Stehst Du morgens mit einem flauen Gefühl im Magen auf und würdest Du am liebsten im Bett bleiben? Denkst Du bereits nach dem Feierabend am Freitag jeden Moment an den Montag und fürchtest Dich davor, wieder zur Arbeit zu gehen?

Sicherlich, nicht jeder Job ist spannend und stellt die Lebenserfüllung dar. Oftmals dient der Beruf einfach nur zur Deckung der Lebenshaltungskosten.

Doch besteht regelrecht eine Angst davor, zur Arbeit zu gehen, stellt dies eine große Belastung dar. Immerhin verbringst Du rund 40 Stunden am Arbeitsplatz und diese Zeit mit Angst erfüllt zu sein, geht mit einem krank machenden Stress einher.

Weshalb tritt die Angst vor der Arbeit auf und wie schaffst Du es diese zu lindern?

Wovor besteht die Angst?

Zunächst solltest Du herausfinden, welche Faktoren zur Angst beitragen. Der Arbeitsplatz ist eine komplexe Umgebung, in welcher unterschiedliche Reize und Einflüsse auf Dich wirken. Indem Du genauer auf Deine Angstgefühle achtest, identifizierst Du die auslösenden Faktoren.

Sozialphobie

Ein Grund für die Angst am Arbeitsplatz könnte mit einer Sozialphobie begründet sein. Du fühlst Dich im Umgang mit anderen Menschen nicht wohl und meidest lieber den persönlichen Kontakt. Vielleicht hast Du in der Vergangenheit negative Erfahrungen mit Ausgrenzung und Mobbing erlebt?

Dann stellt der Arbeitsplatz mit den Kollegen eine potenzielle Bedrohung[1]Linden, M., & Muschalla, B. (2007). Anxiety disorders and workplace-related anxieties. Journal of anxiety disorders21(3), 467-474. dar. Dieser möchtest Du lieber aus dem Weg gehen und daher tritt eine höhere Belastung ein.

Versagensangst

Es könnte auch sein, dass Du Dich mit den Aufgaben überfordert fühlst. Du bist den Herausforderungen nicht gewachsen und ständig tritt das Gefühl auf, dass Du die Kontrolle verlierst. Fehler möchtest Du natürlich so gut es geht vermeiden, aber in dieser Situation treten sie unweigerlich auf. Die Versagensangst[2]https://www.minddistrict.com/de-de/blog/versagensangst-bei-der-arbeit-betrachten-sie-alles-als-einen-lernprozess geht mit einem hohen Stress einher und die Tätigkeiten wirken für Dich überwältigend.

Angst vor dem Chef

Neben den Kollegen spielt der Vorgesetzte eine wichtige Rolle für die Atmosphäre am Arbeitsplatz. Hast Du generell Schwierigkeiten mit Autoritäten und nimmst nur ungern Anweisungen entgegen?

Vielleicht ist auch der Führungsstil Deines Chefs für die Angst vor der Arbeit verantwortlich. Neigt dieser öfters zu Wutanfällen und kann selbst mit dem Druck kaum umgehen, bekommen dies die Mitarbeiter zu spüren. Dann trägt der Vorgesetzte einen wesentlichen Teil zu Deiner Angst bei.

Weshalb tritt die Angst vor der Arbeit auf?

Die Angst ist in der Arbeitswelt[3]https://www.sueddeutsche.de/karriere/angst-im-job-du-hast-andere-sorgen-als-auf-meine-schweissflecken-zu-gucken-1.3442863-2 weiter verbreitet, als Du wahrscheinlich glauben magst. Sie kann grundsätzlich jeden treffen, doch sollte sie nicht lähmend sein oder Deine Gedanken bestimmen.

Wie sahen Deine Erfahrungen in der Schule oder am Arbeitsplatz aus? Wurdest Du vom Vorgesetzten vor Deinen Kollegen diszipliniert? Hast Du bereits Mobbing in einem anderen Umfeld erfahren und möchtest dies vermeiden?

Neben solch äußeren Faktoren könnte auch Deine Persönlichkeit zur Angst beitragen. Davon betroffen sind Personen, die einen unrealistischen Perfektionismus[4]Kawamura, K. Y., Hunt, S. L., Frost, R. O., & DiBartolo, P. M. (2001). Perfectionism, anxiety, and depression: Are the relationships independent?. Cognitive therapy and research, 25(3), … Continue reading erwarten. Gewisse Fehler sind im Arbeitsalltag normal und müssen akzeptiert werden.

Ebenso müssen auch eher zurückhaltende Menschen lernen, sich in das soziale Gefüge am Arbeitsplatz zu integrieren. Erst dann ist eine angenehme Arbeitshaltung möglich, sodass die Tätigkeit keine zu hohe Belastung für Dich darstellt.

Anzeichen der Arbeitsplatzphobie erkennen

Nicht jeder Arbeitstag beginnt mit guter Laune und in einer entspannten Atmosphäre. Rücken Fristen näher, nimmt der Druck zu und auch der Stress macht sich bemerkbar. Doch ist dies bereits eine Arbeitsplatzphobie oder nur die gewöhnliche Belastung, die am Arbeitsplatz von Zeit zu Zeit auftritt?

Die folgenden Anzeichen zeigen Dir, ob eine konkrete Angst vor der Arbeit vorliegt, die Du behandeln solltest. Andernfalls werden die Beschwerden zunehmen und Deine Gesundheit belasten.

Körperliche Symptome

Die Angst vor der Arbeit findet nicht nur im Kopf statt. Die Symptome zeigen sich auf körperlicher Ebene und sind messbar. Der Stress schlägt etwa auf den Magen und das flaue Gefühl kann zu konkreten Beschwerden führen. Dazu zählen Verdauungsstörungen, da der chronische Stress zu einer mangelhaften Durchblutung im Magen-Darm-Trakt führt.

Des Weiteren sind auf anderen Ebenen ebenso die Auswirkungen der dauerhaften Angst zu spüren. Es tritt eine Anspannung auf, die sich innerhalb der Muskulatur in Form von Verspannungen äußert. Zudem gehen die Energiereserven zur Neige und Du fühlst Dich schwächer. Dies sind Warnhinweise für einen bevorstehenden Burn-out.

Prokrastination

Stehen wichtige Aufgaben am Arbeitsplatz an, fällt es Dir schwer, diese in Angriff zu nehmen. Die Überforderung und Dein eigener Anspruch sorgen für eine mentale Blockade. Du erledigst lieber einfache Arbeiten und schiebst die größeren Tätigkeiten bei Seite.

Dies führt dazu, dass es Dir schwerfällt, die Fristen einzuhalten. Du hast zwar eigentlich ein gutes Zeitgefühl, doch die Prokrastination[5]https://www.experteer.de/magazin/tschuess-innerer-schweinehund/ macht Dir einen Strich durch die Rechnung. Du meidest herausfordernde Tätigkeiten und schiebst diese so lange auf, bis sie unvermeidlich sind.

Konzentrationsschwierigkeiten

Der dauerhafte Stress in Verbindung mit der Angst, raubt Dir die Energie. Dies zeigt sich nicht nur in der Muskulatur. Auch Dein Geist ist nicht mehr in der Lage, seine volle Leistungsfähigkeit abzurufen. Die negativen Gedanken kreisen ständig im Unterbewusstsein und blockieren Dein Denken.

Damit fällt es Dir schwer, Dich auf die Arbeit zu konzentrieren. Dein Fokus verschwindet ständig und die Angst gerät in den Vordergrund. Darunter leidet Deine Arbeitsleistung und es treten vermehrt Fehler auf. Damit bestätigt sich die Angst, sodass ein sich selbst verstärkender Teufelskreis der Angst entsteht.

Keine Abgrenzung zwischen Arbeit und Freizeit

Die Angst vor der Arbeit betrifft Dich nicht ausschließlich am Arbeitsplatz. Sie verfolgt Dich regelrecht ins Privatleben. Du schaffst es abends kaum einzuschlafen, weil Du Dich vor dem Morgen und dem Weg zur Arbeit fürchtest.

Damit tritt keinerlei Erholung von der Arbeit auf. Die Angst könnte selbst im Traum erscheinen[6]https://www.stepstone.at/Karriere-Bewerbungstipps/traumjob-oder-alptraum und Dich nicht loslassen.

Dauerhaft führt der Stress zu gesundheitlichen Problemen. Dein Immunsystem leidet[7]Salim, S., Chugh, G., & Asghar, M. (2012). Inflammation in anxiety. Advances in protein chemistry and structural biology88, 1-25. und Du wirst häufiger krank. Daher ist eine klare Abgrenzung zwischen Arbeit und Privatleben für eine ausgeglichene Work-Life-Balance notwendig.

Mit der Angst umgehen

Wie gelingt es Dir nun die Angst so zu lindern, dass die Arbeit mit einer gewöhnlichen Belastung einhergeht und Dich nicht krank macht? Du möchtest endlich wieder Deine Freizeit genießen und nicht ständig von der Angst vor der Arbeit gezeichnet sein. Nutze die folgenden Herangehensweisen, um die Angst bis zu einem gesunden Maß unter Kontrolle zu bringen.

Das Gespräch suchen

Fühlst Du Dich von Deinem Chef nicht genug gewürdigt oder tritt ständig eine Überforderung auf, musst Du das Gespräch suchen. Indem Du Deinem Chef die Probleme aufzeigst, kann dieser daran mitwirken, die Arbeitsgestaltung zum Positiven zu verändern. Denn Dein Vorgesetzter hat kein Interesse daran, dass Du längerfristig aufgrund von Krankheiten ausfällst.

Ebenso könnte es helfen, im Kollegenkreis um Unterstützung zu bitten. Vielleicht kannst Du von deren Erfahrungen profitieren und fachlich etwas dazulernen, sodass die Aufgaben leichter für Dich zu bewältigen sind?

Auch kannst Du das Gespräch mit vertrauten Kollegen suchen und Deine Ängste teilen. Vielleicht geht es Ihnen ja ähnlich und Sie können Dir Tipps im Umgang mit der Angst geben.

Lernen „nein“ zu sagen

Kommt der Chef mit immer mehr Aufgaben auf Dich zu und Du nickst immer nur, zustimmend? Lagern selbst Deine Kollegen unbeliebte Tätigkeiten auf Dich aus und Du nimmst diese stillschweigend an?

Dann solltest Du lernen, dass auch Deine eigenen Bedürfnisse wichtig sind. Es ist nicht unhöflich zu sagen, dass Du die Mehrarbeit nicht stemmen kannst. Du bist bereits mit Deiner eigentlichen Tätigkeit genug ausgelastet und möchtest diesen Zeitplan einhalten.

Äußere Deine Bedenken daher gegenüber Deinem Chef. Schließlich ist dieser daran interessiert, dass die Aufgaben sorgfältig und mit hoher Qualität erledigt werden. Musst jedes Mal Du die Mehrarbeit[8]https://news.kununu.com/ich-mach-feierabend/ übernehmen, ist dies nicht fair und die Last sollte auf alle Kollegen gleichmäßig verteilt sein.

Arbeitsplatz wechseln

Nicht immer führen Gespräche mit Vorgesetzten oder Kollegen zum gewünschten Ergebnis. Teilweise sind die Führungsstrukturen veraltet oder die Situation so angespannt, dass diese langfristig krank macht.

Schaue Dich daher nach Alternativen um und achte auf eine gesunde Arbeitsatmosphäre. Schreibe Bewerbungen und prüfe Deinen Marktwert. Häufig lässt sich durch den Wechsel auch eine Gehaltssteigerung mitnehmen. Somit erfährst Du bereits eine größere Wertschätzung beim neuen Arbeitgeber.

Entspannung suchen

Die Angst vor der Arbeit geht mit einem chronischen Stress einher. Selbst der Urlaub ist nicht ausreichend, um die Belastung zur Genüge zu senken.

Suche Dir Entspannungstechniken, die Spaß machen und ein Abschalten von der Arbeit ermöglichen. Hilfreich sind etwa die Meditation oder ein Spaziergang.

Lerne, das negative Gedankenkarussel zu durchbrechen und wieder mit mehr Optimismus in die Zukunft zu schauen. Ist die Angst tief in Dir verankert, hilft eine professionelle Therapie. In dieser lernst Du mit den Ängsten und den Situationen umzugehen.

Ängste am Arbeitsplatz

Stehst Du morgens mit einem schlechten Gefühl auf und würdest Du lieber im Bett bleiben, stellt dies eine hohe Belastung dar. Du musst Dich überwinden und empfindest selbst in der Freizeit kaum eine Freude.

Du hast Angst, den Anforderungen nicht gerecht zu werden und meidest die Konfrontation mit Kollegen sowie Vorgesetzten.

Die Angst äußert sich in körperlichen Symptomen, wie Zittern, Schwindel, Übelkeit oder Magenschmerzen. Langfristig leidet Deine Gesundheit und die Lebensqualität nimmt deutlich ab.

Nimm diese Problematik ernst und kläre Deinen Chef über Deine Situation auf. Dann lässt sich eine Veränderungen erwirken, die zu einer gesünderen Arbeitsatmosphäre führt.

Stelle Dich der Angst, aber lasse Dich nicht ausnutzen. Manchmal hilft der Wechsel der Arbeitsstelle, um eine andere Perspektive einzunehmen und wieder Freude an der Tätigkeit zu finden.

Gestehe Dir auch ein, dass ein Perfektionismus nicht zielführend ist. Jeder Mitarbeiter macht Fehler und der Umgang damit ist wichtiger, als mit unrealistischen Ansprüchen zu glänzen.

Häufige Fragen

Besteht bei Dir eine Angst vor der Arbeit, solltest Du zunächst herausfinden, was die Ursache dafür ist. Fällt Dir der Umgang mit den Kollegen schwer, führen die Tätigkeiten zu einer Überforderung oder verstehst Du Dich mit Deinem Vorgesetzten nicht?

Danach suchst Du das Gespräch mit Deinem Chef, um Deine Bedenken zu äußern. Dadurch lässt sich eine Veränderung herbeiführen. Zeigt sich Dein Chef uneinsichtig, dann wechsel die Arbeitsstelle. Stelle Dich aber gleichzeitig der Angst und suche professionelle Hilfe auf, wenn die Probleme anhalten.

Die Angst vor der Arbeit kann von verschiedenen Einflüssen herrühren. Es könnte sein, dass Du Dich überfordert fühlst und Angst vor Fehlern hast. Dein Perfektionismus steht Dir im Weg und möchtest Fehler unbedingt vermeiden. Es könnte aber auch sein, dass Konflikte im Umgang mit dem Chef oder den Kollegen zur Angst führen. Sei es, weil Dein Vorgesetzter Dich ungerecht behandelt oder Du von den Kollegen gemobbt wirst.

Die Angst führt zu einem Stress und mitunter einer Panikattacke. Diese führt zu Symptomen wie Schwindel und Ohnmacht. Die Beschwerden sind zunächst kaum auf körperlicher Ebene vorhanden und lassen sich überwinden. Hält die Panikattacke jedoch an, könntest Du anfangen zu hyperventilieren und eine Ohnmacht die Folge sein.

Weiterführende Links

Weiterführende Links
1 Linden, M., & Muschalla, B. (2007). Anxiety disorders and workplace-related anxieties. Journal of anxiety disorders21(3), 467-474.
2 https://www.minddistrict.com/de-de/blog/versagensangst-bei-der-arbeit-betrachten-sie-alles-als-einen-lernprozess
3 https://www.sueddeutsche.de/karriere/angst-im-job-du-hast-andere-sorgen-als-auf-meine-schweissflecken-zu-gucken-1.3442863-2
4 Kawamura, K. Y., Hunt, S. L., Frost, R. O., & DiBartolo, P. M. (2001). Perfectionism, anxiety, and depression: Are the relationships independent?. Cognitive therapy and research25(3), 291-301.
5 https://www.experteer.de/magazin/tschuess-innerer-schweinehund/
6 https://www.stepstone.at/Karriere-Bewerbungstipps/traumjob-oder-alptraum
7 Salim, S., Chugh, G., & Asghar, M. (2012). Inflammation in anxiety. Advances in protein chemistry and structural biology88, 1-25.
8 https://news.kununu.com/ich-mach-feierabend/

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